Ablage Der größte Fehler meiner Karriere

Der größte Fehler meiner Karriere

Ich habe stets großes Glück in meiner Karriere gehabt. Während es hier und da kleinere Rückschläge gab, sind meine Geschäfte gediehen und mir war es möglich mein Leben auf Beschäftigungen zu gründen, die ich liebe. Doch sobald sich Menschen nach meinem größten Fehler in kaufmännischen Fragen erkundigen, fällt mir augenblicklich etwas Bestimmtes ein. Wenn ich an 'Misserfolg' denke, dann erinnere ich mich an eine Zeit, wo ich grundlegend überfordert gewesen bin.

Es war im Zeitraum zwischen den Jahren 2009 und 2011. Nun, wie ihr vielleicht von vergangenen Publikationen wissen mögt, ist 2009 ein wichtiges Jahr für mich gewesen. Meine Agentur VaynerMedia wurde gegründet. Meine Tochter Misha wurde geboren. Mein zweites Buch wurde veröffentlicht.

Während ich zuvor davon gesprochen habe, wie essentiell diese fehlerhaften Entscheidungen in dieser Zeit für mich gewesen sind, bin ich trotz alledem weitgehend damit zurecht gekommen. Natürlich, war ich ungemein eingespannt, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass all diese Dinge mich vom eigentlichen Ergebnis entfernt hätten.

Eine Sache jedoch habe ich bisher noch nicht erwähnt: Investitionen. Zwischen 2009 und 2011, habe ich sehr viel investiert, stets auf der Suche nach neuen Gelegenheiten. Das tue ich noch immer. Der Unterschied im Vergleich zu der damaligen Zeit liegt nur darin, dass ich in der Vergangenheit viel zu viel meiner selbst in diese Investitionen investiert habe.

Es lief darauf hinaus, dass ich meine Partner aus den falschen Kriterien auswählte. Ich wollte Menschen wählen, die neben dem Kapital noch nach anderem strebten. Menschen, die mehr Unterstützung benötigten. Diese Versprechen habe ich gegeben. Das ist in keinem Fall ein Ausruf an all die unglaublichen Leute, mit denen es mir ermöglicht gewesen ist zu arbeiten; ich dachte zu 100 Prozent, dass ich diese Verpflichtung eingehen könnte. Ich wollte so sehr involviert sein, wie nur möglich. Von hier an ging es dann bergab. Ich konnte mich nicht in jede einzelne Firma involvieren, als dass es einen langfristigen Effekt erzielt hätte.

Inzwischen bin ich mit meinen derzeitigen Investitionen wesentlich geschickter. Ich habe Menschen gefunden, die vergleichbare Fähigkeiten haben, wie die meinen. Das hat mir die Möglichkeit gegeben, Aufgaben effektiver zu delegieren.

Rückblickend gesehen ist meine größte Erkenntnis, dass Delegieren ein grundlegendes Problem deines Egos ist. Es geht nicht darum Schwächen abzugeben. Es geht darum, eine gute Führungspersönlichkeit zu sein und zu wissen, wann man loslassen muss. Wenn deine Vorgehensweise beim Delegieren von Aufgaben, den Motor symbolisiert, mithilfe dessen du deine Schwächen ausbalancieren kannst, dann hast du kein Verständnis dafür, was es heißt eine weitaus größeres Unternehmen zu leiten. Du wirst es nicht schaffen, jeden Aspekt eines Projekts hautnah zu begleiten. 

Fakt ist, delegieren ist einfach. Die wichtigste Erkenntnis in diesem Zusammenhang ist, dass du verstehen musst, dass 99,9 Prozent dieser Dinge keinerlei Bedeutung haben.

Wenn du lernst, Dinge abzugeben und somit realisierst, dass ein Großteil dieser Arbeit nicht so wichtig ist, wird es verdammt viel einfacher, es jemand anderen erledigen zu lassen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich in englischer Sprache auf medium.com

Das könnte dich auch interessieren