Random & Fun Mit dieser Museums-App können Kunstbanausen endlich klugscheißen

Mit dieser Museums-App können Kunstbanausen endlich klugscheißen

Wer hat es noch nicht erlebt: Du stehst in einem Museum, siehst ein Bild, das dir wirklich gut gefällt, aber die kleine Info-Tafel daneben gibt dir nur den kryptischen Titel des Werks und den Namen des dir unbekannten Autos. Deine Begleitung, die dich für kunstaffin und gebildet hält, fragt dich, was du ihr über das Bild erzählen kannst. Du stammelst irgendwelche Phrasen wie „Erinnert an einen Picasso“ oder „Von Monet ist es nicht“ vor dich hin, man merkt schnell, du hast keine Ahnung.

Abhilfe will Smartify schaffen, eine Museums-App für den Kunstmuseen. Sie funktioniert folgendermaßen: Hält man das Handy vor ein Bild, erkennt die App mithilfe eines (Kamera-)Scanners das jeweilige Kunstwerk und liefert dann ausführliche Hintergrundinformationen zu Werk und Künstler. Das Ganze funktioniert sowohl in 2-, als auch 3-D, es lassen sich also Gemälde und auch Skulpturen analysieren. Die App ist vor allem dann vorteilhaft, wenn man sich in einem Museum befindet, dass nur wenig bis kaum Informationen zu den Werken liefert oder zusätzliche Erläuterungen nur über auf einen Audioguide zu erhalten sind.

Neben dem Bereitstellen von (Angeber-)Wissen bietet die App die Funktion, Kunstwerke in einer persönlichen digitalen Favoriten-Sammlung auf dem Handy zu speichern. Sicherlich nicht mehr als ein nettes Gimmick, aber man bekommt dadurch einen Überblick über schon betrachtete Kunstwerke. Der bis jetzt größte Nachteil von Smartify ist, dass die App bis jetzt nur in gut 30 Museen weltweit – unter anderem im Louvre in Paris – funktioniert, das Angebot ist also noch sehr begrenzt.

Wer ein größeres Angebot bevorzugt, liegt bei Magnus richtig. Die App, die schon seit 2016 auf dem Markt ist, funktioniert nach demselben Prinzip wie Smartify, zielt aber mehr auf den Einsatz in der Galerie ein: Wird ein Bild gescannt, gibt die App eine erste Preiseinschätzung für das Kunstwerk an, basierend auf einer Datenbank, die bisherige Verkaufspreise des jeweiligen Künstlers enthält. Das Hauptmotiv von Magnus ist laut Gründer Magnus Resch einen Wandel des Kunstmarkts hin zu mehr Transparent anzustoßen.

Der Hauptkritikpunkt bei beiden Apps ist, ob wirklich Anreize geschaffen werden sollten, in einem Museum verstärkt das Smartphone zu nutzen. Führt das nicht zu neuen, unnötigen Ablenkungsfaktoren? “Our ambition is to re-frame the use of smartphones as engagements rather than distraction“ lässt Smartify auf der eigenen Website verlauten. Das Argument, durch die Zusatzinformationen interagiere der Betrachter mehr mit dem Werk und setze sich damit mehr damit auseinander, ist an sich nicht verkehrt. Umgekehrt lässt sich aber auch davon sprechen, dass die zusätzlichen Fakten durch ihren Umfang und ihre Aufbereitung das eigentliche Werk in den Hintergrund rücken lassen. Man konzentriert sich also eventuell mehr auf die Visualisierung auf dem Smartphone als auf die Farben, die Haptik und die gesamte Physis eines Gemäldes. Da beide Apps kostenlos sind, kann jeder Interessierte den Selbstversuch wagen und danach selbst entscheiden, ob das Smartphone in Zukunft den Museumsbesuch bereichert.

 

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