Female Entrepreneurship Sechs Brand-Building-Tipps von Fitness-Königin Kayla Itsines

Sechs Brand-Building-Tipps von Fitness-Königin Kayla Itsines

Viel besser als 90-60-90 sind die Maße, die Kayla Itsines zu bieten: 30 Millionen Fans, sechs Milliarden Views, 100 Mio. Dollar Umsatz. Die 26-jährige Australierin hat geschafft, wovon viele träumen: Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Tobi Pearce hat sie rund um ihre Fitness-Marke Bikini Body Guide und ihre Fitness-App Sweat ein Millionen-Imperium aufgebaut. Dazu kommen Bücher, Sport Accessoires, eine ausverkaufte Welt-Tournee mit ihrem Bikini-Bootcamp. Laut Forbes Magazine ist Itsines die weltweite Nummer eins der Fitness-Influencerinnen und zeigt mit dem Kayla Movement, unter dem sich ihre Fans versammeln, wie man aus dem Kampf gegen den inneren Schweinehund ein lukratives Business macht.

Tipps für das Branding

Auch wenn es heute so wirkt, als hätte die Australierin Fitness erfunden, hat sie tatsächlich 2012 einen guten Riecher gehabt, auf welcher Plattform sie das Thema präsentiert. Als First Mover auf Instagram konnte sie sich eine ordentliche, organische Reichweite aufbauen, bevor die App groß wurde und die Influencer-Influenza grassierte. Ihr Trick: den Fans eine Bühne geben und ihnen so  einen Staging-Moment bescheren. Ihren Feed füllen vor allem Vorher-Nachher-Bilder von Frauen, die mit ihrem Guide trainiert haben.

Wir haben Kayla Itsines auf dem diesjährigen OMR Festival getroffen und uns von ihr ein paar Tipps geben lassen, wie man eine Marke aufbaut und damit erfolgreich wird.

#1 Sei authentisch

Klingt abgedroschen, ist aber laut Itsines der wichtigste Punkt: „Ich glaube das Hauptmerkmal für Erfolg ist heutzutage Authentizität. Zu viele Marken und Personen im öffentlichen Leben machen Dinge nur für Geld oder für die Karriere. Tobi und ich haben schon immer Sport gemacht, wir haben uns immer gesund ernährt – und nicht, weil es plötzlich ein Hype war und man auf eine Welle aufspringen wollte“, sagt die ausgebildete Personal Trainerin aus Adelaide, die eigentlich Lehrerin werden wollte. Ihr Learning daher: „Finde etwas, was dich begeistert und was du liebst, denn nur dann kannst du das Produkt auch authentisch verkaufen.“

#2 Finde deine Zielgruppe – und bleibe dabei

Während viele Brands versuchen, sich so breit wie möglich aufzustellen um die größtmögliche Masse zu erreichen, liegt für Itsines die Stärke im Fokussieren. „Ich glaube ein wichtiger Punkt, warum wir so erfolgreich sind, ist, dass wir unsere Zielgruppe relativ früh festgelegt hatten und diese nicht mehr verändert haben. Wir trainieren für und mit Frauen – that‘s it.“ Dementsprechend sind die App, die Ansprache, die Looks aufgebaut. Natürlich könne man einen männlichen Ableger machen, doch das wäre dann nicht mehr glaubwürdig für sie. Ihr Rat: „Findet für euch und eure Brand heraus, wer die perfekte Zielgruppe für das Produkt ist und bleibt dabei.“

#3 Kenne deine Grenzen

„Ich würde niemals für einen Deal oder eine Kampagne nackt posieren oder etwas machen, was meinen moralischen Vorstellung widerspricht“, sagt Itsines. Ihre Fans würden sie sehr gut kennen und daher Koops oder Kampagnen ablehnen, die offensichtlich gegen ihre Prinzipien stehen. Wenn man klare Grenzen kommuniziert, muss man sich auch an diese halten.

#4 Sei diszipliniert

„Ich trinke grundsätzlich keinen Alkohol und beginne meinen Tag bereits morgens um fünf Uhr“, sagt Itsines. Disziplin sei nicht nur im Sport, sondern auch im Arbeitsleben für sie extrem wichtig. „Natürlich gibt es Tage, an denen man sich vielleicht nicht unbedingt danach fühlt, ein Video zu drehen oder mit Menschen zu kommunizieren. Aber dann muss man sich halt durchbeißen.“

#5 Höre und lerne von deinen Usern

„Der Kontakt zu meinen Fans ist super wichtig, vor allem, wenn sie Kritik äußern. Denn oft befinden wir uns in einer Bubble und merken nicht, dass Übungen oder Ausführungen in der App nicht logisch aufgebaut sind oder teilweise zu speziell beschrieben werden, dass es Anfänger nicht verstehen. Da ist es immer hilfreich, den Dialog zu suchen und zu schauen, wo es hakt und wo noch Verbesserungspotenzial besteht.“ Und diesen Dialog führt Itsines persönlich. Laut eigenen Angaben hat sie kein Social Media Team. „Ich beantworte alle Nachrichten und Kommentare auf Instagram selbst und das wird auch in Zukunft so bleiben.“

#6 Lerne aus Fehlern

Wirklich große Rückschläge oder Fehler habe es nicht gegebenen, sagt Itsines. Allerdings habe man sehr viel von kleinen Fehlern lernen können. „Wir haben oft das Potenzial unterschätzt. Als wir das E-Book veröffentlicht hatten, ist beispielsweise die komplett Website zusammengebrochen. Das gleiche bei dem Release der App. Wir waren auf den Run nicht vorbereitet gewesen und hatten die Nachfrage komplett falsch eingeschätzt.“ Außerdem habe sie Learnings in Bezug auf das Wording gehabt. „Wenn es etwas gibt, was ich bedauere, ist es, mein Training Bikini Body Guide genannt zu haben. Ich wünschte, ich hätte deutlicher gemacht, dass jeder Körper einen Bikini tragen kann und dass ein Bikinikörper nicht mein Körper ist.“ Deshalb taucht im Namen der App das Wort Bikini nicht auf. Sie heißt schlicht Sweat.

Übrigens: Wir hatten auch die Chance, mit Kayla Itsines ein paar Übungen fürs Office zu machen. Welche Tipps sie hat, um nach einer gediegenen Mittagspause wieder einen Boost zu bekommen und welche ihre Lieblings- aber auch Hass-Übungen sind, erfahrt ihr hier.

Das könnte dich auch interessieren