Das Business-Punk-Siegel

An seinem ersten Arbeitstag im neuen Job betrat Simon Kellner* eine fremde Welt: den Zeitstrudel zurück in die 90er-Jahre. „Überall lag hässlicher, brauner Teppichboden. Die Decken im Büro kamen mir extrem niedrig vor“, sagt der 24-Jährige. „Vielleicht lag es auch daran, dass niemand so richtig lächelte.“ Auf seiner Führung vom Empfang durch das Gebäude entdeckte er noch ein klobiges Faxgerät auf dem Flur, dessen Plastikgehäuse mittlerweile gelbliche Färbung angenommen hatte.

Dabei war der Job inhaltlich wirklich spannend. „In dem Designstudio entwarfen wir Zubehör für professionelle PC-Gamer, das war alles schon Next Level“, sagt Kellner. Dumm nur, dass vom Next-Level-Produkt nichts auf die Beschäftigten und die Kultur überschwappte – und die Arbeitsmoral beim jungen Team darunter litt. Kellner verbrachte vier Monate im Unternehmen, dann suchte er sich eine Stelle, wo eine optimistischere Stimmung herrschte.

Für Arbeitgeber natürlich suboptimal, wenn man unnötig junge Kräfte verliert. Die Ansprüche im Arbeitnehmermarkt sind bekanntlich rasant gestiegen. Um die Workforce der Zukunft um sich zu scharen, reicht es nicht mehr aus, ein überlegenes Produkt auf den Markt zu bringen oder dass der Markenname Strahlkraft hat. Wer als herausragender Arbeitgeber glänzen will, muss sich Gedanken machen – und es ernst meinen. Denn die junge Generation blickt hinter die Kulissen von New-Work-Bullshit-Begriffen und lapidaren Obstkorb-Benefits (siehe auch Interview auf Seite 75). Und die Geschichten von Kellner und vielen anderen zeigen: Werte, Purpose, Entwicklung, das Miteinander – all diese Dinge können oft wertvoller sein als die herkömmlichen Elemente der Wertschätzung: Gehalt, Urlaubstage, Dienstwagen.

Darum wollen wir die besten Arbeitgeber der Zukunft herausheben: Dazu zeichnen Business Punk und Statista im Jahr 2023 erstmals die „Best Employers for Future Work“ aus.

Hier ein genauerer Blick auf die Methodik:

Um Transparenz auf dem Markt zu schaffen, befragte Statista im ersten Schritt Mitarbeitende in den Unternehmen. Sie wurden gebeten, ihren Arbeitgeber generell und zusätzlich zu Themen im Zusammenhang mit „Future Work“ und verwandten Themen zu bewerten. Darunter fielen Punkte wie Zweck, Werte, Flexibilität und persönliche Entwicklung. Zusätzlich dazu wurden die Befragten auch gebeten, andere ihnen bekannte Organisationen in Bezug auf Future Work zu bewerten. Daraus ergab sich der „Future Work Survey Score“.

Im zweiten Schritt wurden Artikel über die leistungsstärksten Unternehmen aus der Erhebungsphase in Kombination mit Future-Work-bezogenen Buzzwords analysiert – das sogenannte „Social Listening“. Letztlich analysierte Statista Berufsnetzwerke und Arbeitgeberbewertungsplattformen hinsichtlich Bewertungen zu Future-Work-Themen. Außerdem untersuchte man die einzelnen Unternehmenswebsites und Karriereseiten hinsichtlich Arbeitszeitmodellen, Arbeitsplatzgestaltung und Future-Work-Methoden. Die Datensammlung fand im vierten Quartal 2022 und ersten Quartal 2023 statt.

Herausgekommen ist eine umfassende und aufschlussreiche Liste von Unternehmen in Deutschland mit mindestens 250 Mitarbeitenden, gestaffelt nach Branchen. Also: Wer sind die besten Arbeitgeber, die die Zukunft verstanden haben? Auf wen lohnt es sich Lebenszeit und Energie zu verwenden? Die komplette Liste mit allen Namen gleich hier im Anschluss – und jetzt viel Erfolg und Spaß bei der Bewerbung!

So funktioniert das Business Punk-Siegel

Was wir tun?
Business Punk beschäftigt sich seit zehn Jahren mit Startups und der Digitalisierung der Wirtschaft. Darum stellen wir mit erfahrenen Partnern Studien und Tests über Unternehmen in ausgewählten Branchen sowie deren Produkte und Leistungen zusammen, die wir untersuchen und bewerten.

Wie wir dabei vorgehen?
Gemeinsam mit den beauftragten Prüfern entwickelt die Redaktion von Business Punk Testkriterien und Methodik. Dabei wird genau auf Sachkunde, Objektivität und Neutralität der Tests geachtet. Oft bestehen die Tests aus qualitativen und quantitativen Teilen, die über ein Punktesystem mit einer bestimmten Gewichtung schließlich in das Endergebnis einfließen. Transparenz ist uns dabei besonders wichtig: Genauere Angaben dazu finden Leser und getestete Unternehmen in den Berichten und Methodikangaben zum jeweiligen Test.
Anschließend werden die Gesamtpunktzahlen in die bekannte Sterne-Systematik überführt. Fünf Sterne stehen dabei für die Höchstnote, vier Sterne für sehr gute Leistungen, drei Sterne für eine gute Leistung.

Die Siegel
Nach Veröffentlichung der Tests in der gedruckten Ausgabe und auf business-punk.com bietet der Verlag Gruner + Jahr, zu dem Business Punk gehört, den ausgezeichneten Unternehmen den Erwerb eines Business-Punk-Siegels an. Die Vermarktung ist von der Redaktion streng getrennt.
Die Preise der Siegel sind abhängig von Art der Studie, Nutzungsweise und Nutzungsdauer. Die Einnahmen aus diesem Siegelgeschäft tragen vor allem dazu bei, die aufwändigen Studien und Tests, an dem eigene Teams oft monatelang arbeiten, zu finanzieren und fließen dem Verlag und den Prüfinstituten zu.
Weitere Informationen zu den Konditionen und Preisen der Business-Punk-Siegel erhalten Sie bei Isabella Bürk. Sie erreichen sie per Email unter kontakt@isabellabuerk.com

*Name von d. Redaktion geändert