Life & Style Kiki Bosch: “Kälte ist kein Schmerz, sondern ein Werkzeug“

Kiki Bosch: “Kälte ist kein Schmerz, sondern ein Werkzeug“

Welche Lektion nehmen die Leute mit nach Hause?

Sie sagen oft, dass es ihnen hilft, mit Stress umzugehen. Sie lernen, den Schalter im Kopf umzulegen. Aber man muss diesen Muskel wieder und wieder trainieren, damit er aktiv bleibt. Gleichzeitig ist das Training auch eine Art Spiegel. So, wie man im Wasser ist, ist man auch im echten Leben.

Das müssen Sie erklären.

Ein Beispiel: Menschen, die sehr rau sind, versuchen, die Kälte zu bekämpfen. Aber man kann die Natur nicht bekämpfen, man muss sich entspannen Und das kann man oft auf den Alltag übertragen.

Sie machen dieses Training auch mit traumatisierten Personen, wie Sie es einmal waren.

Menschen mit Trauma coache ich ganz anders, auf einem One-to-One-Level. Ich bringe ihnen bei, wie sie ihre Geschichte erzählen können. Denn sobald du das tust, verbindest du dich mit anderen Menschen, die Ähnliches erlebt haben. Du zeigst ihnen, dass du dadurch stark geworden bist. Und wenn du es überwinden kannst, können alle anderen es auch überwinden.

Nächstes Jahr wollen Sie als erste Person im Himalaja tauchen. Gibt es dort tatsächlich große Gewässer?

Durch das Abtauen der Gletscher gibt es dort oben inzwischen Seen, in denen man tatsächlich tauchen kann. Das möchte ich zeigen. Die Leute sind mittlerweile ziemlich genervt vom Thema Klimaerwärmung, darum wollen wir sie mit einer Dokumentation, verpackt als Reise mit einer Mission, wieder zum Zuhören bringen.

Was ist die Herausforderung beim Tauchen im Hochgebirge?

Für mich wird das sehr extrem, denn beim Freediving braucht man viel Sauerstoff in den Lungen. Und da das Sauerstofflevel in den Bergen geringer ist, wird es schwieriger. Aber nur, weil es noch niemand gemacht hat, heißt es nicht, dass es unmöglich ist.

Wie bereiten Sie sich darauf vor?

Ich gehe mindestens einmal pro Tag ins Eisbad und habe Freedive- und Höhentraining. Das Problem ist aber, dass es keinen Weg gibt, alle drei Disziplinen gleichzeitig zu trainieren, das geht nur dort oben. Ich hoffe, ich trainiere auch so genug, um das durchzustehen.

Wollen Sie den Berg vor dem Tauchen auch selbst besteigen?

Ja, und zwar barfuß, in Shorts und T-Shirt. Ich will aber nicht, dass es sich als große Dummheit herausstellt, darum mache ich das nur so lange, wie es für mich und mein Team sicher ist. Denn die Aktion hat eine größere Botschaft: Lerne, auf deinen Körper zu hören, und interagiere sorgsam mit ihm.

 

Der Beitrag stammt aus unserer aktuellen Ausgabe 05/18. Im Titel erzählen wir von Bitcoin-Wunderkind Marco Streng, der den globalen Krypotowährungsgiganten Genesis Mining aufgebaut hat. Außerdem: In unserem Dossier „Streaming“ widmen wir uns der Technologie, die die Entertainment-Branche einmal komplett umgekrempelt hat. Weitere Infos gibt es hier.

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