Female Entrepreneurship Alles für die Gesundheit: Fünf Startups aus der FemTech-Branche

Alles für die Gesundheit: Fünf Startups aus der FemTech-Branche

Zyklusbedingte Beschwerden, gynäkologische Untersuchungen, hormonelle Schwankungen – Frau sein ist nicht immer leicht. Vor allem die monatlich wiederkehrende Periode und damit verbundene körperliche Veränderungen machen vielen zu schaffen. Gut, dass es mittlerweile einige Startups gibt, die sich mit diesen und mehr Leiden auseinandersetzen, um für Enttabuisierung und Hilfe zu sorgen. Und die gute Nachricht ist: Im Segment FemTech (steht für: Female Tech) tut sich seit ein paar Jahren einiges. Wir haben uns fünf Vorreiter angeschaut.

OOIA

„Frauen wollen nicht mehr passiv konsumieren, sondern aktiv ihr Leben, und eben auch die Periode, managen. Damit sich die Produkte ihrem Alltag anpassen, und nicht andersrum.“ – Dr. Kati Ernst, Co-Founder and Co-CEO

Nie wieder Tampons, Binden oder unschöne Flecken auf der Jeans – was für viele wie ein Traum klingt, wird durch ooia Wirklichkeit. Das deutsche Startup hat sich auf qualitativ hochwertige und hygienische Panties spezialisiert, um Frau ein sauberes und trockenes Gefühl während ihrer Periode zu geben. Noch dazu, ohne Müll zu produzieren. Die Unterhosen, die es in verschiedenen Ausführungen gibt, sind so konstruiert, dass sie Blut, Ausfluss oder Urin sekundenschnell aufsaugen können und damit für die Periode, die Zeit dazwischen oder auch für Inkontinenz geeignet sind. Ziel für 2019 laut Co-Gründerin Kati: „Markenbekanntheit für unsere Produkte. Und einen neuen Produkt-Launch mit Teengrößen und weiteren Schnitte, um unser Portfolio auszuweiten.“

The Female Company

Tamponhersteller sind nicht gezwungen, die Inhaltsstoffe ihrer Produkte anzugeben. Heißt: Es ist nicht klar nachvollziehbar, ob sich Chemikalien oder Überreste von Pestiziden in den Hygieneartikeln befinden. Außerdem werden in vielen Ländern dieser Erde auch heutzutage Frauen noch aufgrund ihrer Periode ausgegrenzt – gar verstoßen. Für Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier im Jahr 2016 der Anstoß, The Female Company zu gründen. Das Startup verspricht Tampons, die tierversuchsfrei, hypoallergen und zu 100 Prozent aus Bio-Baumwolle bestehen. Noch dazu, schon gewusst? In Deutschland werden Tampons noch immer mit 19 Prozent besteuert, während es beispielsweise für Kaviar nur 7 Prozent sind. Klingt unfair – ist es auch. Dagegen wollen die Gründerinnen mit ihrem The Tampon Book ankämpfen – und supporten auch eine Petition.

Femna Health

Hormone sind schon so eine Sache für sich – und die wenigsten haben Ahnung davon, wie genau sie funktionieren. Gut, dass es seit 2016 ein Startup gibt, dass sich diesem Problem annimmt. Femna Health, gegründet im Jahr 2016 von Maxie Matthiessen und Emily Casey, setzt sich dafür ein, auf gesundem Wege, Frauen bei den Themen PMS, Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahre & Co. zu unterstützen und sie über die Funktionen ihres Körpers aufzuklären. Dazu bietet das junge Startup Kräutertees, ätherische Öle und Body Care Produkte an, die allesamt aus natürlicher und veganer Herstellung bezogen sind und in Deutschland produziert werden.

“Uns beide vereint die Passion, das Leben von Frauen mit natürlichen Produkten zu verbessern.”– Emily & Maxie, Gründerinnen von FEMNA Health

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Discovering Hands

Die medizinischen Richtlinien zur Vorsorge sind alles andere als einwandfrei. So ist etwa die Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs erst ab einem Alter von 50 Jahren vorgesehen und die Untersuchung bei Gynäkologen meist aufgrund des hohen Zeitdrucks relativ kurzweilig. Dadurch passieren Fehler, die verhindert werden könnten. Dr. Frank Hoffmann erkennt schon im Jahr 2011 dieses Problem und gründet deshalb 2012 sein gemeinnütziges Unternehmen Discovering Hands, das dafür die Lösung bietet: Blinde oder sehbehinderte Menschen haben oft einen verbesserten Tastsinn, was sie zur perfekten Unterstützung von ärztlichen Untersuchungen macht. Bei Discovering Hands werden sie zu MTUs (Medizin-Taktilen-Untersucherinnen) ausgebildet, um frühzeitig Veränderungen in der Brust erkennen und so den Diagnoseprozess unterstützen zu können.


OVY

„Mit unserem Health Coach soll jede Frau ihre invidivuellen Fertility Goals erreichen können.“ Lina Wüller, Co-Gründerin OVY

Nicht hormonell zu verhüten, bedeutet für viele Frauen meist Stress pur. Denn wer seinem Körper keine Verhütungsmittelchen zumuten möchte oder kann, der steht oft relativ einsam da. Kondome – das war’s. Die Gründerinnen und Schwestern Lina und Eva Wüller wollten das 2016 mit ihrem Startup Ovy allerdings ändern. Die App in Kombination mit einem Thermometer verspricht die exakte und vor allem sichere Messung der Temperatur und damit auch des Zyklusverlaufs. Eisprung, fruchtbare Tage und Periode – all das soll sich am Handy ablesen und abschätzen lassen. Laut Gründerinnen ist die Methode somit sowohl für die Verhütung als auch für den Kinderwunsch geeignet. Außerdem unterstützt Ovy die Nakibanga Primary School in Uganda, um Mädchen in Afrika trotzdem Periode schulische Bildung und Zugang zu Sanitäranlagen zu sichern.

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