Leadership & Karriere Go digital or go home – Warum Banking plötzlich so sexy ist

Go digital or go home – Warum Banking plötzlich so sexy ist

„Die erste Bank, die du lieben wirst.“

Wenn Alltagsgeschäfte, für die man früher mit einem Termin in einer Bankfiliale erscheinen musste, plötzlich komplett digital abgewickelt werden können, fragt man sich: Warum erst jetzt? Und wenn man dann merkt, dass die meisten Banken anstelle dieser neuen digitalen Möglichkeiten immer noch auf den traditionellen Banktermin setzen, um ein Konto zu eröffnen, weiß man, warum immer mehr Bankfilialen schließen.

Der vor allem jüngere Bankkunde stimmt mit den (digitalen) Füßen ab. Es passt nicht mehr in seine Lebenswelt, für ein 10 Minuten dauerndes sogenanntes Beratungsgespräch mit anschließender Unterschrift die Arbeit zu unterbrechen, zu einer Filiale zu fahren, dort womöglich noch warten zu müssen, nur um dann zuzustimmen, pro Überweisung und für das Führen des Kontos auch noch Gebühren zu zahlen.

Wenn Online-Banken wie N26 denselben Prozess mit einer sich je nach Kunden angepassten Anfragestrecke abbilden, eine Online-Verifikation bequem auch um 22 Uhr abends per Webcam anbieten und das Konto dann bereits fertig eröffnet ist, dann ist das extrem sexy – vor allem im Vergleich. Nicht umsonst wirbt N26 (sehr offensiv) mit dem Slogan: „Die erste Bank, die du lieben wirst.“

Und wenn Unternehmer für einen Kredit nicht mehr wochenlang auf einen Termin beim Firmenkundenberater warten müssen, sondern online bei diversen Finanzplattformen den Kredit in 6 Minuten bequem digital anfragen und kurze Zeit später abschließen können, dann stellt sich nicht die Frage, welches Konzept gewinnen wird – allein schon aus Sicht des Zeitmanagements.

Keine Bange: Banken werden nicht sterben, müssen aber reagieren

Bevor Banker jetzt Sturm laufen und mit (absolut richtigen) Argumenten wie Datenschutzbedenken, Betrugs- und Geldwäscherisiken und möglichen gehackten Konten um sich werfen: Natürlich gibt es auch gute Gründe, die Bankenlandschaft in Deutschland wert zu schätzen. Persönliche Beratung vor Ort ist – vor allem für technisch nicht besonders affine Menschen – ein wichtiges Thema. Banken und andere Finanzanbieter haben eine enorm wichtige Funktion für unsere Wirtschaft, die sich über Jahrzehnte, teilweise bereits über Jahrhunderte, aufgebaut hat.

Doch Szenarien wie die inzwischen zum Glück beendete Posse um die Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank, Commerzbank und anderen Interessenten sowie IT-Patzer wie bei der Commerzbank vor wenigen Wochen zeigen: Der deutsche Finanzmarkt ist gewaltig in Bewegung und muss sich auf die neuen Player auf dem Markt einstellen – und vor allem darauf reagieren, was der „neue“ Bankkunde verlangt.

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