Life & Style Sechs Tipps, wie ihr euch weiterbilden und fit für die Zukunft bleiben könnt

Sechs Tipps, wie ihr euch weiterbilden und fit für die Zukunft bleiben könnt

Neue Technologien wie künstliche Intelligenz werden unsere Arbeitswelt rasant verändern. Mohanna Azarmandi, Chief Learning Officer bei Microsoft Deutschland, erklärt, wie du dich für die Herausforderungen der Zukunft wappnest.

Sie untersucht medizinische Bilder schneller und präziser als jede*r Radiolog*in, durchforstet Akten ungleich flotter als jede*r Anwaltsgehilf*in und berechnet Risiken genauer als Expert*innen einer Versicherung: Künstliche Intelligenz (KI) kann uns Menschen schon heute jede Menge Arbeit abnehmen. Bleibt die Frage: Wie können wir in Zeiten, in denen sich die Arbeitswelt permanent neu erfindet, auf der Höhe der Zeit bleiben? Wie dafür sorgen, dass uns KI Arbeit ab-, aber nicht wegnimmt?

Microsoft Deutschlands CLO Mohanna Azarmandi | Foto: Detlef Schneider

Um angesichts dieser Herausforderung keinen Boden zu verlieren, hat Microsoft einen neuen Posten eingeführt, den CLO – Chief Learning Officer. In dieser Rolle treibt Mohanna Azarmandi nun eine Lernkultur voran, die es Menschen ermöglicht, ihr Wissen permanent zu erweitern und so mit der rasanten digitalen Entwicklung Schritt zu halten.

Hier gibt sie sechs Tipps, was du schon heute tun kannst, um in der Zukunft für den Wettbewerb gerüstet zu sein.

1. Beobachte dich selbst!

„Ganz ehrlich: Niemand weiß genau, welche Kompetenzen wir für die Arbeitswelt in zwanzig Jahren brauchen. Verständnis für Programmieren wird immer wichtiger, klar. Und ja, in menschlichen Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen können uns Maschinen so schnell nicht das Wasser reichen. Über diese vagen Vorstellungen hinaus gibt es Ideen, aber keine Garantien. Deswegen rate ich: Behalte die Tendenzen im Blick und kombiniere sie mit deinen Leidenschaften. Du liebst es, dich mit anderen Menschen auszutauschen, und triffst in den meisten Situationen den richtigen Ton? Vielleicht könntest du die interne oder externe Community eines Unternehmens oder einer Initiative managen.

Um herauszufinden, was dich wirklich antreibt, kannst du deinen aktuellen Job analysieren. Welche Aspekte magst du, welche nicht? Präsentationen zu erstellen ist vielleicht nicht so dein Ding. Dafür freust du dich jeden Tag darauf, deine Kund*innen zu beraten. Schon hast du einen Ansatz für deine weiteren Überlegungen.“

2. Fang mit Häppchen an

„Dass du jetzt eine erste Idee hast, ist super, heißt aber noch lange nicht, dass sie in der Praxis die richtige für dich ist. Um das herauszufinden, gibt es eine einfache Möglichkeit: ausprobieren. Dazu musst du nicht gleich ein Parallelstudium beginnen. Beginne stattdessen mit kleinen Schritten, sogenannten Lern-Nuggets. Dich fasziniert Big Data? Dann kannst du nach TED-Talks suchen, um herauszufinden, ob du hier tiefer einsteigen möchtest. Simon Sinek oder Kenneth Cukier sind in Sachen Big Data zum Beispiel immer sehr inspirierend. Zu so gut wie jedem Thema gibt es Videos und Talks auf YouTube, Online-Foren, oder du besuchst ganz klassisch einen Infoabend an einer Akademie.

Es geht erst einmal gar nicht darum, etwas Konkretes zu erlernen, sondern ein Gefühl dafür zu bekommen, ob dich das Thema nachhaltig reizt. Das ist bereits ‚Learning in Action‘. Nebenbei findest du durchs Ausprobieren auch heraus, welche Lernform dir am meisten liegt.“

3. Schaff dir eine solide Grundlage

„Dein Entschluss steht fest, und du weißt nun, in welche Richtung du dich weiterentwickeln möchtest? Prima, dann kannst du jetzt erste Grundlagen schaffen. Dafür gibt es jede Menge Angebote, vor allem Online. LinkedIn Learning bietet zum Beispiel eine Vielzahl an Online-Lerninhalten und Videos.

Oder wenn du schon erste Erfahrung in Software-Entwicklung hast, kannst du mit Microsoft Learn konkrete neue Tools der Cloud-Computing- Plattform Microsoft Azure lernen. Natürlich ersetzen diese Bootcamps kein Studium, und du bist danach nicht sofort eine erfahrene IT-Expertin. Aber du kannst einen Grundstein legen, vielleicht sogar in einem neuen Job anfangen und dann deine Weiterbildung fortsetzen.“

4. Nerv deine Vorgesetzten

„‚Moment‘, sagst du jetzt, ‚wann um Himmels willen soll ich eine Weiterbildung zur Programmierin neben meinem 40-Stunden-Job absolvieren?‘ Gegenfrage: Wer kann außer dir in Zukunft am meisten davon profitieren, wenn du deine Kompetenzen erweiterst? In meinen Augen ist das in fast jedem Fall dein Arbeitgeber. Unternehmen sind heute mehr denn je darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeiter*innen und Mitarbeiter mit der technologischen Entwicklung Schritt halten.

Mein Vorschlag: Erkläre deinen Vorgesetzten, dass du dich weiterentwickeln willst, und zeige dabei auf, wie die Abteilung von deiner neuen Kompetenz profitieren würde. Überlegt dann gemeinsam, wie sich deine Fortbildung am besten in den Arbeitsalltag integrieren lassen kann.“

5. Hol dir Zertifikate

„Digitale Formate können dir eine gute Wissensgrundlage verschaffen, als Nachweis deines Könnens reichen sie im Bewerbungsgespräch aus Perspektive vieler Unternehmer jedoch nicht aus. Und auch wenn du nicht für alles zwingend einen Uni-Abschluss vorweisen musst – Zertifikate über erfolgreiche Trainings helfen auf jeden Fall. Online-Akademien wie Udacity oder Coursera bieten sogenannte Massive Open Online Courses (MOOC), also Kurse, die gegen Bezahlung offen sind für Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt  und bereits von Millionen Nutzer*innen belegt werden.

Hier vermitteln Expert*innen in klar strukturierten Sessions Wissen zu Themen wie künstlicher Intelligenz, Cloud Computing auch digitalem Marketing. Am Ende erhältst du einen sogenannten Nano-Abschluss, den du mit deiner Bewerbung vorlegen kannst. Weiterer Vorteil: Infolge der großen Teilnehmerzahl bilden sich online jede Menge Communities – mit Nutzer*innen, die gemeinsam lernen.“

6. Hör niemals auf, Fragen zu stellen.

„Sicher ist: Für die kommenden Jahrzehnte bleibt es eine stetige Herausforderung, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Wenn du einen Abschluss in der Tasche hast, kann es passieren,dass deine frisch erworbene Kompetenz durch eine technologische Entwicklung überholt wird. Das ist hart, aber davon darfst du dich nicht entmutigen lassen. Damit das klappt, ist in meinen Augen Neugier eine der wichtigsten Eigenschaften für die Zukunft. Wenn du Veränderungen nicht als bedrohlich empfindest, sondern als bereichernd, dann kann dich so schnell nichts aus der Bahn werfen.

Die gute Nachricht: Neugier kannst du trainieren. Beste Methode: Hör nie auf, Fragen zu stellen, und sei offen dafür, von und mit anderen zu lernen. Und das ganz unabhängig von Joblevel, Status und Alter. Das Schöne ist: Wenn du anfängst, etwas Neues zu lernen und neue Fähigkeiten aufzubauen – und sei es selbst im kleinsten Rahmen –, schüttet dein Körper schnell wahnsinnig viele Glückshormone wie Dopamin aus, sodass du einfach weitermachst.“

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