Leadership & Karriere Die Macher hinter LVL wollen nicht nur das Zocken neu erfinden, sondern gleich die digitale Welt verändern

Die Macher hinter LVL wollen nicht nur das Zocken neu erfinden, sondern gleich die digitale Welt verändern

Im Jahr 2017 folgt dann der Turning Point in Gorrs Karriere. Er trifft auf den Berliner Unternehmer Thomas Fellger. Der Gründer und CEO von Iconmobile will in E-Sport investieren und ist auf den Gaming-Journalisten aufmerksam geworden.

Gorr erinnert sich in einem Podcast, dass Fellger nach einem anderthalbstündigen Gespräch weder seinen Nachnamen kennt noch seinen Lebenslauf. Dennoch ist danach eine neue Firma geboren: Veritas Entertainment, die unter der Brand LVL weltweit Gaming- und E-Sport-Hotspots bauen möchte.

Für ihren ersten Ableger am Checkpoint Charlie in Berlin sammeln CEO Fellger und CMO Gorr 10 Millionen Dollar bei Kapitalgebern wie Bitkraft Esports Ventures ein. Gorrs Frage poppt im Kopf wieder auf: Geil, was?

One-Stop-Content

LVL soll nicht nur für die Pros ein Treffpunkt sein, sondern auch Laien begeistern. Die Nähe zum Touristenmagneten Checkpoint Charlie ist kein Zufall. „Wir wollen Gaming und E-Sport deutlich mehr in den Main­stream pushen. Und das gelingt dir nur, wenn du in mainstreamtauglicher Lage bist“, sagt Gorr. Sollten die Touris wie noch vor Corona Berlin besuchen, sollte es aufwärtsgehen.

Dann werden sie über verschiedene Stufen mit der elektronischen Spielkultur in Berührung kommen. Der erste Triggerpunkt: das Burger-Restaurant. Gaming geht durch den Magen. Dann: die nostalgischen Gefühle beim Anblick alter Spielautomaten und ein paar Casual-Runden an den installierten Konsolen.

Willkommen im Dome, LVLs Arena für Vollprofis. Hier schaut der geneigte Zuschauer auf den Rängen den Matches zu (Foto: Andreas Beetz | studiobeetz.de)

Hat man die Gäste erst mal so weit in den eigenen Kosmos hineingezogen, folgt der nächste Schritt: Mit einem Bier setzt man sich auf die Tribüne in die E-Sport-Arena und schaut den Profis beim Performen zu.

Der sogenannte Dome im Untergeschoss ist das architektonische Highlight der Location. Die Konstruktion aus Glas und Stahl fungiert als Bühne für die E-Sport-Teams, von wo aus sie in virtuelle Wettkämpfe ziehen. Das doppelwandige Glas sorgt für einen schalldichten Raum. Die Sportler*innen können sich so voll auf ihre Schlachten in „League of Legends“, „Counter-Strike“ oder „Fortnite“ konzentrieren.

Allerdings will sich LVL darüber hinaus auch noch als Content-Plattform positionieren. Denn im Untergeschoss befinden sich mehrere Broadcast-Studios sowie kleinere Kabinen, in denen Streamer*innen vor Ort ihre Videos produzieren können.

Auf die Geschäftsmodelle Experience und Events kommt so gesehen ein weiteres digitales Modell oben drauf. „Unser Konzept bietet eine Mischung aus einer regionalen Reallife-Produkt-Experience, die sich immer übersetzen lässt in enthusiastischen und authentischen Content, den die ganze Welt sehen kann.“ Dafür braucht Gorr ein volles Haus, um „geile Produktionen für geile Marken“ zu machen.

Kooperationen soll es übrigens nicht nur mit Influencer*innen und Publisher*innen aus der Gaming- und E-Sport-Branche geben. Auch nicht endemische Unternehmen und Akteur*innen wie Musiker*innen können im LVL auftreten.

Gorr sagt: „Am Ende ist LVL ein begehbares Produktionsstudio.“ Als gelernter Journalist ist er dafür prädestiniert, dreht sich doch auch hier alles um Storytelling. Seine Vision: „In zehn Jahren soll jede*r Gamer*in auf diesem Planeten die Marke kennen. Ich will Leute auf der Gamescom mit LVL-Shirts sehen.“

Klingt gut – jetzt muss er es nur noch schaffen, die beiden Männer beim nächsten Vorbeigehen in den Laden zu bekommen.

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