Leadership & Karriere Post von Czaja: Der Unterschied zwischen Machen und Tun

Post von Czaja: Der Unterschied zwischen Machen und Tun

Kolumne von Dominic Czaja

Fordert sich so leicht, doch „Einfach machen“ folgt eigenen Gesetzen. Wie gut, dass Business-Kolumnist Dominic Czaja die Regeln teilt.

Liebe Lesende, ich schreibe schon seit einiger Zeit für dieses Blatt und habe gerade zum ersten Mal begriffen, dass jede Ausgabe ein Thema hat, an das sich im Idealfall auch der Autor dieser Kolumne hält. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man mir das schon mal gesagt hat, aber bis jetzt scheint niemandem aufgefallen zu sein, was ich hier für kontextloses Zeug von mir gebe. Aber mir wurde beim Erstgespräch versichert, dass ich hier einfach machen könne, was ich will – und damit schließt sich der Kreis wieder, und ich bin voll auf Briefing (Dossierthema entnehmen Sie bitte dem Inhalt). Einfach machen also. Just do it. Klingt ja gar nicht so schwer. Ein Motto, das es sich einfach macht. Aber reicht das als Erfolgsrezept für einen guten Start jeglicher unternehmerischer Tätigkeit, oder ist es nur ein pfiffiger Spruch auf dem Turnschuh, mit dem man vor der Angst des Scheiterns davonläuft? Wie einfach ist „Einfach machen“?

Zunächst einmal ist es wichtig, eins klarzustellen: Es gibt einen Unterschied zwischen Machen und Tun. Während sich das Machen auf einen Prozess bezieht, an dessen Ende etwas entsteht, erschöpft sich das Tun in sich selbst. Und so gibt es in der Welt auch Macher:innen und Tuer:innen. Möglichmacher:innen und Wichtigtuer:innen zum Beispiel. Oder wie in der Medien-Bubble, in der die meisten so tun, als wenn sie was machen würden und das alles auf Clubhouse erzählen, aber keiner was sagt. Paul Ripke has left the room 🙁 Okay, genug jetzt. Es geht ums Ergebnis. Um einen Arbeitsnachweis. Und damit wir hier alle nicht mit leeren Händen und Worthülsen nach Hause gehen müssen, kommen wir zum produktiven Teil dieses Beitrags drei Tipps für echte Macher:innen:

1. Fange nichts an, dessen Ziel du dir nicht vorstellen kannst. Oder noch bisschen mehr so formuliert: Wenn du weißt, wo dein Ziel liegt, trägt deine Vorfreude dich dahin.

2. Bevor du beginnst, etwas zu machen, vergewissere dich, dass noch kein anderer es gemacht hat (wir hätten uns viele Wochen Entwicklung einer „krass innovativen“ App sparen können, wenn wir vorher einmal in den App-Store gegangen wären).

3. Mach weiter, solange du dich erinnern kannst, warum du angefangen hast.

Ein vierter Tipp steht in Klammern. Man findet ihn in abgewandelter Form in unserem Werte-Manifest unter „Mut“: Mache Dinge, die andere sich nicht trauen würden.

Dieser Punkt ist ein großer Unterschiedmacher, ein sicherer Gamechanger. Ich persönlich liebe diese Art zu handeln am meisten. Weil man nie weiß, wie es ausgeht. Ein aktuelles Beispiel dafür ist unsere Sozialsteuer – ein Aufschlag von drei Prozent auf jede bei uns eingekaufte Leistung, den unsere Kund:innen erbringen müssen, um nachhaltige Projekte unserer Stiftung zu unterstützen. Als wir Klarna vorsichtig von dieser Idee erzählt und gefragt haben, ob man das bei ihrem Einkauf durchbekäme, sagten sie nur: Lass einfach machen! Na also. Easy going. Schöne Grüße <3

Dieser Text stammt aus unserer aktuellen Ausgabe. 148 druckfrische Seiten mit sieben Storys zum Dossier-Thema „Einfach Machen“. Außerdem: Lucid greift Tesla und Elon Musk an, der DJ Solomun grüßt mit seinem neuen Album vom Strand, Livebuy will mit Shopping-Video-Partys Deutschland in die E-Commerce-Gegenwart holen und Bochum entdeckt die Freude am Neuen und Digitalen. Und natürlich noch vieles mehr! Also ab zum Kiosk oder zum Aboshop.

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