Innovation & Future Clubhouse launcht Android Beta-Version

Clubhouse launcht Android Beta-Version

Blast from the not-so-distant past: Hey, wer erinnert sich noch an die Audio-App Clubhouse? Das Unternehmen dahinter verkündete am Wochenende, dass man in den USA jetzt auch für Android eine Beta-Version testen werde. Das ganze soll laut Company auch hier dem Prinzip wie einst bei iOS folgen: Nur auf Einladung kommt man rein, wer mag, lässt sich im Google Play Store auf eine Warteliste setzen.

Später im Sommer sollen dann auch noch die vielen anderen iOS-Accounts freigeschaltet werden, die noch immer in der Warteschleife hängen. Ganz so viel zu tun gibt es wahrscheinlich dabei nicht mehr: Laut Sensor Tower sind die Downloads vom Höchststand im Februar von 9,5 Mio. Downloads auf rund 920.000 im April zurückgegangen.

Es scheint ein bisschen so, als würden die Menschen genug haben vom hürdenlosen Mitmach-Audio-Dauerfeuer. Die Theorie, dass die Gespräche auf Clubhouse vor allem im Lockdown Kneipenersatz waren, bekommt hier wieder Zulauf. Und natürlich lässt sich so ein PR-Glücksfall wie Bodo Ramelows legendäre Late-Night-Einlassungen nicht einfach mal so x-beliebig reproduzieren. Auch wenn Clubhouse es geschafft hat, viele Prominente in die Rooms zu holen: Wenn alle reden, entsteht irgendwann ein undifferenzierbares Rauschen.

Clubhouse muss jetzt dringend etwas Positives verkünden, um die 4-Mrd.-Dollar-Bewertung zu rechtfertigen. Denn so ziemlich jeder Social-Media-Gigant hat Copycat-Pläne zumindest ganz oben in der Schublade liegen. Etwa Linkedin, Discord, Spotify und sogar Mark Cuban. Anfang vergangener Woche hat Twitter erst Spaces gelauncht, den direkten Konkurrenten, mit dem Twitter das Ziel verknüpft, bis Ende 2023 rund 315 Mio. täglich aktive User zu haben.

Es scheint, als wäre Clubhouse gerade an dem Punkt, an dem sich die Live-Video-Plattform Meerkat im Jahr 2015 befand: als erstes dran, von Early Adoptern geschätzt, aber am Ende nicht genug Firepower, um sich durchzusetzen – interessanterweise ebenfalls gegen einen von Twitter gestarteten Klon: Periscope. Ein Jahr später wurde bei Meerkat der Stecker gezogen. Dass Clubhouse nicht dasselbe Schicksal teilt, dafür sollen unter anderem Deals mit der US-Football-Liga NFL sowie eine Bezahlfunktion sorgen – und natürlich die große Android-Nutzerschaft, die seit dem Start der App bislang außen vor geblieben ist.

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