Innovation & Future Hör mal, wer da Cash bekommt: Neue Finanzierungsrunde für ManoMano

Hör mal, wer da Cash bekommt: Neue Finanzierungsrunde für ManoMano

Wie sieht es mit der Bekanntheit der Marke aus? Wie wollen Sie zum Synonym für Heimwerkerbedarf werden?

Raisson: Mit einem zusätzlichen Mediabudget forcieren wir den Ausbau unserer starken Marke in ganz Europa. Zwei von drei Franzosen kennen ManoMano bereits. Das wollen wir natürlich überall erreichen, vor allem aber in Deutschland, das für ManoMano ein bedeutender Wachstumsmarkt ist. Um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen, werden wir unsere derzeitige Belegschaft europaweit mehr als verdoppeln. In den nächsten 18 Monaten stellen wir 1.000 neue Mitarbeiter ein.

Wie wollen Sie sich darüber hinaus von anderen Anbietern abheben?

Philippe de Chanville: Unser Geschäftsmodell bietet dem Kunden drei Hauptunterschiede zu anderen Anbietern. Als digitaler Pure-Player bieten wir unseren Kunden und Händlern das beste digitale Erlebnis. Wir sind als selektiver Marktplatz auf unsere Nische spezialisiert und kennen unser Segment und dessen Trends und Erwartungen genau. Unser Sortiment umfasst über 10 Millionen Produkte, da kann kein stationärer Markt mithalten. Es ist nicht gerade einfach, jemanden zu finden, der einen bei einem anspruchsvollen Heimwerkerprojekt berät – fachkundige Beratung ist aber genau unser Ding. Die Manodvisors, unsere Community von lokalen Experten, Heimwerk- und Gartenliebhabern, stehen unseren Kunden online zur Verfügung, um sie bei ihren Projekten und Kaufentscheidungen zu unterstützen. Das zeigt sich auch durch die Zugriffe auf unseren Online-Marktplatz: 50 Millionen Besucher monatlich und 2,3 Millionen Kundenkontakte in Europa im Jahr 2020.

Christian Raisson und Philippe de Chanville, Co-Gründer von ManoMano

Wie entwickeln Sie die Beziehung zu den Händlern?

de Chanville: Für Händler schlagen wir ebenfalls einen neuen Ansatz vor. Zum einen liegt uns die Beziehung zu unseren Partnern sehr am Herzen. Wir kommunizieren auf Augenhöhe – wo Generalisten Millionen von anonymen Verkäufern auf ihrer Plattform anbieten, gehen wir als selektiver Marktplatz mit ausgesuchten Partnern enge und langfristige Verbindungen ein. Und damit geben wir unseren Händlern natürlich auch die Möglichkeit, ihr Online-Geschäft noch weiter und besser auszubauen. Wir unterstützen sie in ihrer Arbeit mit unserem Know-how. Bei uns begleitet sie ein Pool von talentierten Key Account Managern, technischem Support und Qualitätssicherungsteams sowie auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene kategoriespezifische Dienste. Übergeordnetes Ziel dabei ist immer, der europäische Tech-Spezialist in der Home Improvement-Branche zu sein und dank dieser Positionierung die Referenzmarke dafür in Europa zu werden.

Was macht den deutschen Markt anders im Vergleich zu anderen – herausfordernder aber vielleicht auch lohnender?

Raisson: Deutschland ist der wichtigste und größte B2C-DIY-Markt in Europa. Home Improvement hat dort noch echte Expansionsmöglichkeiten – von 2019 noch geschätzten sieben Prozent wird er voraussichtlich in 2021 auf zehn Prozent wachsen. Der Handelsverband Deutschland geht für 2020 von einem Online- Umsatzwachstumsplus von 23 Prozent im Vergleich zu 2019 aus; in der DIY-Branche sogar von einem 30-prozentigen Plus! „Selber machen“ ist fest in der deutschen Kultur verankert und zeigt sich in vielen DIY-Experten und -Enthusiasten, die im Vergleich auch häufiger und hochwertigere Marken kaufen. Das führt zu einem konstanten Wachstum: Alleine 2020 konnten wir auf der deutschen Plattform ein Wachstum von +165 Prozent verbuchen. Wir können also ohne Umschweife sagen, dass ManoMano.de unser Wachstumsmotor für die Zukunft ist und wird in Zukunft unser erster Markt sein.

Wie bleibt das Thema nach der Pandemie relevant, wenn alle wieder das Haus verlassen und reisen?

Raisson: Das Gute am Haus ist, dass es dort immer etwas zu tun gibt. Selbst diejenigen, die sich bislang nicht damit beschäftigt hatten, fanden heraus, dass auch sie dazu in der Lage sind. Unser Ziel als Marke ist es, nicht nur die Nummer Eins im Bereich Home Improvement zu werden, sondern vielmehr jedem dabei zu helfen, seine eigene Welt zu gestalten. In Deutschland gibt es besonders viele begeisterte Heimwerker. Im europaweiten Vergleich kaufen sie öfters und auch markenbewusster ein. Nicht erst seit der Pandemie beginnt eine Ära – nein, wir befinden uns im Jahrzehnt des Cocooning: Die individuelle Art und Weise, wie wir zu Hause leben, wie wir es uns einrichten, wie wir von zu Hause aus arbeiten, wird immer wichtiger.

Welche „Big Bets“ laufen nebenbei, die vielleicht erst in fünf Jahren interessant werden, jetzt aber schon angeschoben sind?

de Chanville: In Europa gibt es einen 400 Milliarden großen Markt für Home Improvement im B2C- und B2B-Bereich. Unser Ziel ist es, der europäische Tech-Spezialist im HI-Vertical zu sein. Wir setzen es um, indem wir eine gute Tech-Vision haben und vor allem ständig reinvestieren. Dafür brauchen wir die richtigen Leute. Deshalb suchen nach den besten und erfahrensten Talenten – diese Mitarbeiter in ganz Europa anzuziehen und zu halten ist der Schlüssel, um online führend zu sein. Wir werden bis Ende 2022 tausend weitere Mitarbeiter einstellen. Für unsere Verkäufer werden wir unser Logistiknetzwerk ManoFulfillment weiter ausbauen. Wir haben bereits Lagerhäuser in Frankreich, Spanien und Italien, die es unseren Verkäufern ermöglichen in ganz Europa zu verkaufen. Und, wie bereits erwähnt, ist eine starke Marke der beste Treiber für Umsatz und Loyalität. Wir werden noch stärker in die Kommunikation investieren und dabei die Schlüsselelemente des Kommunikationsmixes nutzen, um die gleiche Entwicklung wie in Frankreich zu verfolgen und massiv an Bekanntheit zu gewinnen.

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