Innovation & Future Diese zwei Berliner Gründer wollen zum Reddit für Audio werden

Diese zwei Berliner Gründer wollen zum Reddit für Audio werden

Um die Idee groß zu machen, werden bei Beams aktiv Creators für ganz bestimmte Themen rekrutiert. Zum Beispiel DJ Jesse Rose, der über die Macken des Musikbusiness spricht, oder die PR-Expertin Gia Kuan, die fünfminütige Interviews mit Entrepreneur-Promis oder Gesichtern aus der Kreativbranche führt.

Beams will jedoch nicht nur gestandene Experts und Prominente ranholen, sondern auch Talente, die noch kein starkes Standing in der Social-Media-Welt haben. Diese sollen dann mit Beams wachsen. „Wir bauen die Creator:innen von morgen auf“, sagt Sternberg.

„Wir bauen die Creator:innen von morgen auf“

An den Features der App wird ständig gewerkelt. Bald wird es möglich sein, auf Beams mit Likes zu antworten, um so bestimmte Channels in die Trends zu pushen. Kuratiert wird also nicht von der Hersteller:innenseite aus – die Community entscheidet, was gehört werden soll und was nicht.

Geplant sind außerdem bestimmte Subscription-Modelle, durch die zusätzliche Features freigeschaltet werden können. Bisher wird bei Beams alles über die Investor:innen finanziert, die dem Team als Angels & Advisors auch beratend zur Seite stehen. Und die Liste dieser Angels hat es in sich.

Da wäre zum Beispiel Bailey Richardson, die Instagram von der Stunde null an mit aufgebaut hat und die mittlerweile Head of Community bei der Newsletter-Plattform Substack ist. Oder Kai Elmer Sotto, der wiederum die frühen Tage von Facebook miterlebt hat und der maßgeblich am Wachstum des Social-Media-Giganten beteiligt war. Oder auch Ashley McCollum, die bei Westbrood Media, der Produktionsfirma von Will Smith und Jada Pinkett Smith, für Revenue & Strategy zuständig ist.

Schnappen die Social-Media-Haie zu?

Um auch auf der operativen Seite schnell zu glänzen, besteht das Team von Beams aus Leuten, die vorher unter anderem bei Instagram, der „Vogue“ oder Spotify waren. Viele Mitarbeiter:innen werden bewusst aus dem Audiobereich und von Soundcloud oder Spotify geholt. Sie sollen wertvolle Learnings für den Aufbau des Produkts mitbringen: einer Audio-App, die die Use:innen länger faszinieren soll als Q1-Darling Clubhouse.

Sternberg und Kilian sind sich allerdings sicher, dass ihnen nicht die Gefahr droht, ähnlich wie Clubhouse von Social-Media-Haien wie Facebook oder Twitter aufgefressen zu werden. Neue Social-Ideen sind nett, aber am Ende werden die Angebote genutzt, wo ohnehin schon die große Crowd ist.

Beams soll deswegen nach einer anderen Logik funktionieren als die meisten Social-Media-Plattformen. So folgt man hier Channels, nicht einzelnen Personen. Daraus ergibt sich eine App-Architektur, die nicht direkt übertragbar auf andere beliebte Plattformen wie Instagram ist.

Auch hinsichtlich des Back-to-normal nach den langen Lockdown-Episoden sehen sie keinen Grund zur Sorge. Denn ihr Format soll ausschließlich Short-Format-Content bieten, ideal also für unterwegs und die angeblich von Studien belegte kurze Aufmerksamkeitsspanne der Gen Z. Sternberg sagt: „Wir sehen Beams als neues Format. Komplett neu. Kannst du mit nichts vergleichen.“

Im Dossier der vierten Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Thema Sales & Retail. Mit Blick auf unsere Titelgeschichte sei gesagt: Wir brauchen eine OnlyFans-Strategie! Außerdem ist es eine sehr musik- und kunstlastige Ausgabe geworden: Drangsal, Kool Savas, Ju Schnee, Simon Lohmeyer, Rapperin Little Simz – alle dabei. Dies und noch viel, viel mehr gibt es am Kiosk eures Vertrauens – oder wie immer hier im Aboshop.

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