Innovation & Future Fusionsenergie: Forscher:innen in den USA gelingt Unfassbares

Fusionsenergie: Forscher:innen in den USA gelingt Unfassbares

„Wright Brothers-Moment“, so nennt Omar A. Hurricane, was seinem Team am Livermore National Laboratory in Kalifornien gelungen ist. Und wenn er sich auf die beiden Flugpioniere bezieht, will er sagen: Wir heben ab. Hurricane ist aber kein Flugzeugpionier. Er befasst sich mit Fusionsenergie, einer speziellen Art von Kernenergie.

Sie ist weniger bekannt als ihr Gegenstück, die Kernspaltung, wie sie in heute üblichen Atomkraftwerken eingesetzt wird. Sie ist aber auch vielversprechender. Denn mit Fusionsenergie könnte Energie in sehr großen Mengen erzeugt werden. Ohne klimaschädliche Effekte. Und ohne das Risiko nuklearer Unfälle. Denn bei der Kernfusion fällt kein strahlender Abfall an, der noch über Jahrtausende eine Gefahr darstellt.

Wie das sein kann? Bei der Kernfusion werden Wasserstoffatome zu Helium verschmolzen. Das ist der gleiche Prozess, der auch die Energie der Sonne erzeugt. Am 8. August ist den Forscher:innen nun der besagte Durchbruch gelungen.

Ein Schema der Forschungsanlage am Livermore Lab, wo das Experiment stattfand. Foto: LLNL / Public Domain

Dafür richteten sie einen starken Laser auf das Testmaterial, wo dann in einem Hotspot, nicht größer als der Durchmesser eines Haars, eine unvorstellbare Menge an Energie erzeugt wurde: 10 Billiarden Watt. Das sind in Ziffern ausgedrückt 10.000.000.000.000.000.

Allerdings hielt der Zustand auch nur sehr kurz an, nämlich für den einhundertbillionsten Teil einer Sekunde. Eine Sekunde geteilt durch 100.000.000.000.000. Das sind natürlich Zahlen, die wir alle uns nicht mehr vorstellen können. Die Energiemenge entspricht etwa einem Zehntel der gesamten Sonnenenergie, die auf der Erde ankommt, sagte Mark Herrmann vom Livermore Lab der New York Times.

Trotzdem sollten wir uns nicht darauf verlassen, dass Fusionsenergie die Klimakrise schnell lösen könnte, so Omar Hurricane. „Es ist eine Zukunftstechnologie“, sagte der Forscher CNBC. Aber eben eine, die gerade abhebt.

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