Productivity & New Work Geringverdienend im Vollzeitjob? Studie untersucht Deutschlands Gehälter

Geringverdienend im Vollzeitjob? Studie untersucht Deutschlands Gehälter

Der Gender-Pay-Gap in Deutschland wird vor allem online immer wieder heiß diskutiert. Frauen verdienen im Schnitt weniger als Männer. Doch nicht nur das Geschlecht macht einen großen Unterschied bei der Höhe des Gehalts.

Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung ergab nun, dass 2020 bundesweit knapp 19 Prozent der Vollzeitbeschäftigten weniger als zwei Drittel des mittleren monatlichen Einkommens – also unter 2284 Euro brutto – verdienen. Dabei sind vor allem der Wohnort, das Geschlecht und die Branche entscheidend für das Lohnniveau.

Gravierende Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland

Allgemein lässt sich sagen, dass in Westdeutschland der Anteil an Geringverdienenden deutlich geringer ist als in Ostdeutschland. In Wolfsburg, Erlangen und Stuttgart liegt der Wert zwischen 6,4 und 8,9 Prozent, während er im Saale-Orla-Kreis, in Görlitz und dem Erzgebirgskreis zwischen 41,2 und 43,2 Prozent liegt.

Und auch in der Stadt- und Landkreisbezogenen Statistik lassen sich Unterschiede zwischen Männern und Frauen erkennen. So sind von den arbeitenden Männern in München 4,4 Prozent und 13 Prozent der Frauen betroffen. Auf der anderen Seite verdienen 38,8 Prozent der Männer und 52,8 Prozent der Frauen im Erzgebirgskreis unter 2284 Euro brutto.

Der Anteil der Geringverdienenden geht zurück

Auch zwischen Stadt- und Land gibt es starke Unterschiede. So lässt sich aus der Studie ableiten, dass die Quote an Geringverdienenden auf dem Land durch kleine Betriebe und weniger Industrie höher ist als in der Stadt und Ballungsräumen.

Außerdem gibt es einen großen Gap zwischen den verschiedenen Branchen. Im Gastgewerbe fallen satte 68,9 Prozent aller Vollzeit-Arbeitnehmer:innen unter die Grenze von 2284 Euro brutto. In der Leiharbeit sind 67,9 Prozent betroffen, gefolgt von der Land- und Forstwirtschaft mit einer Quote von 52,7 Prozent.

Doch auch wenn diese Zahlen noch extrem hoch sind, gibt es auch gute Neuigkeiten aus der Studie: so gehe der Anteil an Geringverdienenden insgesamt zurück. Auch die Politik wirkt entgegen: „Die geplante Anhebung des Mindestlohnes auf 12 Euro ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Um hier weiter zu kommen, ist darüber hinaus eine Stärkung der Tarifbindung erforderlich“, sagt der Forscher Dr. Helge Emmler abschließend zur durchgeführten Studie.

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