Innovation & Future Diese Gründer:innen vereinen Plattformwirtschaft und Kunstwelt

Diese Gründer:innen vereinen Plattformwirtschaft und Kunstwelt

Seit 2020 setzt Janson mit Floox immer wieder gemeinsame Projekte um. Frei nach dem Motto: Alles kann, nichts muss, sagt sie. Aktuell kann man bei ihr unter anderem den Kurs Modern Painting für 79 Euro buchen. Würtz sagt: „Die Künstlerinnen sind uns dankbar.“ Floox baut ihnen einen Markt, wo vorher vielleicht nur ein Hobby war. Wie im Super Super Markt von Jacobi und Kirk-Duncan wird auch hier Kunstschaffenden Plattform und Netzwerk geboten, um sichtbar zu werden. Wenn auch auf völlig unterschiedliche Art und Weise.

Eine weitere Parallele: Auch Floox setzt vorrangig auf das digitale Erlebnis, nebenrangig auf die Vor-Ort-Events. „Wir haben immer noch teilweise Workshops, die vor Ort stattfinden. Aber wir wollen uns wirklich auf die digitalen Sessions konzentrieren“, sagt Hannemann. Im Angebot enthalten sind bisher schon drei englischsprachige Kurse, „und wir wollen weiter über Deutschland hinaus expandieren“, sagt Würtz.

Immer mit Impact-Message

Auch die beiden Gründerinnen aus Stuttgart bezeichnen genau wie Jacobi und Kirk-Duncan Kunst als etwas Persönliches und Emotionales, das man nicht nur über den Bildschirm wahrnehmen, sondern wirklich erleben muss. „All unsere Kurse haben eine Impact-Message. Das ist uns und den Künstlerinnen sehr wichtig“, sagt Würtz.

Dafür geht Floox regelmäßig Kooperationen mit anderen Startups ein, letztes Jahr zum Beispiel mit The Female Company. Dort ging es im Speziellen um Aktmalerei. Die Impact-Message: sich von falschen Schönheitsidealen verabschieden. „Gemeinsam überlegen wir uns immer: Wie können wir unsere Message zusammen umsetzen“, sagt Würtz.

Bye, bye Berührungsängste

Ein weiteres Ziel: Menschen sollen Berührungsängste mit der Kunst genommen werden. Viele hätten Hemmungen, sich künstlerisch auszudrücken, weil sie beim Kreieren von Kunst in Kategorien wie richtig und falsch denken würden, sagt Janson. Anbieter wie Floox seien der richtige Weg. „Das große digitale Angebot an Kunstkursen bricht diese Barriere auf. Es gibt an Kunst interessierten Menschen die Chance, sich selbst im eigenen Tempo in unterschiedlichsten Kunstformen auszuprobieren“, sagt Janson.

Kunst ist – ganz weit runtergebrochen – ein reines Spiel, eine Freude am Sich-Ausdrücken. Seit Urzeiten versuchen Menschen mit immer neuen Ideen, diesem Spiel alle Hürden zu nehmen: durch gemeinsame Begehungen von Galerien oder auch Produkte wie Malen nach Zahlen. Der Mystifizierung wird von allen Seiten zu Leibe gerückt.

Super Super Markt und Floox gehen diese Schritte für Zielgruppen im Jahr 2022 und darüber hinaus. Sie haben das digitale Erleben direkt im Produkt eingebacken. Und sie zeigen, wie neue Communitys aufgebaut werden – Communitys, die Austausch suchen, Rat, Anleitung, Inspiration. Die Kunst findet ein neues Heim: Sie kommt ins Smartphone und zu einem nach Hause. Und im Fall von Floox sieht die Zukunft sogar vor, dass ein Mensch gleich mehrere Rollen übernimmt: Künstlerin, Kuratorin und Vernissage-Gast.


Das ist ein Text aus unserer Ausgabe 2/22. Außerdem zu lesen: Krypto-Art-Dossier. Big-Wave-Surfen in Portugal. Der CEO der Online-Uni Coursera. Und Cannabis aus Sachsen. Am Kiosk oder hier.

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