Innovation & Future PTS: Zu Besuch bei der Mondlandungsfirma aus Berlin-Lichtenberg

PTS: Zu Besuch bei der Mondlandungsfirma aus Berlin-Lichtenberg

„Die Weltraumbranche verändert sich im Moment massiv“, sagt Radloff. „Raketen können jetzt wiederverwertet werden. Damit wird eine Rakete eher zu einem Flugzeug. Dann kann man größere Massen bewegen.“ Radloff ist sich sicher, dass es bald private Forschungsstationen geben wird und Menschen auf dem Mars, auf dem Mond und in privaten Raumstationen leben. „Das ist greifbar, so etwas wird es in unserer Lebenszeit geben, da bin ich sicher“, sagt Radloff. „Und dafür wollen wir uns aufstellen.“

PTS steht daher nicht mehr für Part Time Scientists, sondern für Planetary Transportation Systems und hat sich darauf spezialisiert, Logistik für das Leben im Universum bereitzustellen. Eine Art Dienstleister im Weltraum. Um die Logistik in den Orbit zu bekommen, plant PTS Ende des Jahres eine eigene Satellitenmission und eben die erste europäische Mondlandung.

Foto: Peter Wolff für BUSINESS PUNK

Neben den Milliardenprojekten von Elon Musk und Richard Branson, die die private Raumfahrt ermöglichen wollen, verfolgt China konkrete Pläne für ein Megamondprojekt mit russischer Beteiligung: Mitte der 2030er-Jahre soll eine permanent bemannte Mondstation unter der Oberfläche betrieben werden. Auch Russland und Japan haben Mondprogramme.

Ob und inwieweit der Krieg in der Ukraine die Pläne Russlands verändern wird, steht noch in den Sternen. Europa will jedenfalls nicht nur zusehen, wie Länder anderer Kontinente Frauen und Männer auf dem Mond flanieren lassen. Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), hatte zuletzt verkündet, dass die erste europäische Person noch bis 2030 auf dem Mond sein könnte.

Es herrscht eine Art Rennen um die Rückkehr zum Mond, bei dem nicht mehr nur Staaten, sondern eben auch milliardenschwere Privatpersonen den Ton angeben. Der Mond werde sich als neuer Wirtschaftsraum und neuer Kontinent auftun, sagte Aschbacher im November 2021 während einer Konferenz in Paris.

Frisches Geld

Der Traum eines eigenen Raketenstarts kommt für die Mitarbeiter von PTS jedenfalls wieder in greifbare Nähe. Dazu müssen die Raumfahrtexperten aber zunächst irdische Dinge leisten. Für das sogenannte CLAM-Projekt wurde Patent angemeldet, und natürlich soll es später einmal im Weltall eingesetzt werden. Durch Lasertechnologie kann die Fracht eines Lkw oder eines Schiffs live verfolgt werden. Es lässt sich überprüfen, ob noch alle Paletten am richtigen Ort stehen. In Echtzeit erhält man Auskunft über Lage, Zustand der Ware und Temperatur in den Containern. Radloff spricht über CLAM mit einer ähnlichen Begeisterung wie beim Mondrover. Es geht um Leistung, Speicherkapazität und Genauigkeit.

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