Green & Sustainability Flasche für Flasche – Wie das Social-Startup Share Ungleichheit bekämpfen will

Flasche für Flasche – Wie das Social-Startup Share Ungleichheit bekämpfen will

Als ihr angefangen habt, war immer vom 1+1-Prinzip die Rede. Wie funktioniert das Prinzip heute?

Eigentlich immer noch gleich. Wir nennen es mittlerweile „Need for Need“: Du isst, jemand anderes isst. Ich trinke, jemand anderes trinkt. Um es bildlich und damit verständlicher zu machen, sagen wir, dass mit einer Wasserflasche, ein Tag Trinkwasser ermöglicht wird. Das bedeutet, dass wir einen Brunnen bauen, mit dem 20 bis 25 Liter Trinkwasser pro Tag gespendet werden.

Manchmal ist das ein sehr langer Weg und es ist kommunikativ leichter, über „Need for Need“ zu sprechen. Grundsätzlich sind wir 2018 mit Seifen, Riegeln und Wasserflaschen gestartet, um die größten Needs aus der Entwicklungshilfe abzudecken: Zugang zu Ernährung, Hygiene und Trinkwasser. Wir haben mittlerweile über 120 Produkte.

Wenn ich ein Wasser kaufe, sehe ich dann, welcher Brunnen damit genau finanziert worden ist?

All unsere physischen Produkte haben einen QR-Code. Wenn du den scannst, siehst du genau, wo du geholfen hast und mit welcher NGO wir bei den einzelnen Projekten zusammenarbeiten.

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Bei der Produktion der Produkte achtet ihr auch darauf, dass es fair und nachhaltig produziert ist?

Das wäre für uns ein großes Risiko als Marke, wenn wir nach vorne hin sozial propagandieren und hinten unsere Supply-Chain nicht sauber ist. Das ist für uns ganzheitlich wichtig. Wir prüfen jeglichen Supplier, mit dem wir zusammenarbeiten. Auch einzelne Zutaten, die ein höheres Risiko haben, zum Beispiel aufgrund ihrer Anbauregion, prüfen wir nochmal extra, um sicher aufgestellt zu sein.

Gleichzeitig versuchen wir auch, bei Verpackungen innovativ zu sein. So waren wir in Deutschland 2018 die ersten mit einer 100 Prozent recycelten Plastikflasche.

Wie teilt sich der Preis eurer Produkte denn genau auf?

Es ist immer unterschiedlich. Wir versuchen zu großen industriellen Marken, so kompetitiv wie möglich zu produzieren, was häufig leider schwierig ist. Jede normale Marke versucht einen Großteil des Geldes der Marge in Marketing zu stecken. Wir stecken das meiste davon in Spenden.

International kannst du mit einem Euro viel mehr machen als in Deutschland. Das Besondere ist, dass wir spenden, egal ob wir Profit machen oder nicht. Wir haben unsere Spenden an den Umsatz geknüpft und nicht an unseren Gewinn.

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