Innovation & Future Das musikalische Metaverse: Wie XR die Musikindustrie revolutioniert

Das musikalische Metaverse: Wie XR die Musikindustrie revolutioniert

Neue Möglichkeiten für Künstler und Fans

Durch die Kombination von hochauflösenden Körper-Scans, VR und Greenscreen-Technologie lässt sich die Immersion auf ein neues Level heben. So ist es heute beispielsweise möglich, dass ein:e DJ vor einem Konzert einen Ganzkörper-Scan durchführen lässt, um einen lebensechten (oder fantasievollen) Avatar zu generieren.

Dieser Avatar lässt sich dann in beliebige Settings integrieren, die individuell auf die Show zugeschnitten sind. Genauso lässt sich der Künstler mittels Greenscreen direkt in fantastische Bühnenbilder implantieren. Dieser hybride Ansatz ist ein Paradebeispiel für XR (extended reality).

Credits: Nexr Technologies

XR bietet nicht nur neue künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten, sondern auch wirtschaftliche Vorteile gegenüber einer klassischen Konzert-Tournee. Anstatt von Stadt zu Stadt zu reisen, lassen sich mit VR-Konzerten auf einen Schlag enorme Menschenmassen erreichen, wie etwa das Beispiel von Lindsay Sterling gezeigt hat.

Durch eine nahtlose Integration in Streaming-Plattformen wie Twitch oder Youtube wird die Reichweite von VR-Konzerten weiter vergrößert. Das kommt nicht zuletzt auch dem Verkauf von Merchandise oder weiterer Tickets zugute, die während der Konzerte angeboten werden können.

Auf der anderen Seite profitieren auch die Fans von VR-Konzerten. Wer etwa nicht in einer Großstadt lebt, hat selten die Gelegenheit, Top-Acts zu sehen, ohne eine halbe Weltreise dafür zu unternehmen – nur um am Ende doch in der letzten Reihe zu stehen. Dagegen bieten virtuelle Konzerte nicht nur einen ortsunabhängigen Zugang, sondern auch neuartige Interaktionsmöglichkeiten. Dazu zählen unter anderem interaktive Umgebungen und Gamification-Elemente, die Zuschauer für das Ausführen bestimmter Tasks belohnen.

Herausforderungen

Das Potenzial des Metaverse für die Musik-Industrie lässt sich kaum überschätzen. Dennoch gibt es noch einige Hemmschuhe für die Massenadoption von VR-Konzerten. Dazu gehört zum einen, dass VR-Headsets zwar immer erschwinglicher werden, aber immer noch mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten verbunden sind.

Das wird sich, wie bei jeder neuen Technologie, mit der Zeit weiter verbessern. Damit die VR-Brille so allgegenwärtig wie ein Smartphone wird, braucht es jedoch auch entsprechende Angebote im Metaverse, die die Nachfrage befeuern. Und bislang gibt es international eine Handvoll Anbieter, die Künstler:innen die gesamte Planung und Umsetzung von VR-Events abnehmen und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln.

Fazit

Die virtuelle Realität hat nicht den Anspruch, Interaktionen im „echten Leben“ zu ersetzen. Entsprechend darf man auch nicht dem Irrtum unterliegen, dass VR-Konzerte gekommen sind, um Events im Meatspace den Kampf anzusagen. Vielmehr geht es darum, neue Formen für den künstlerischen Ausdruck zu entwickeln und die Beziehung zwischen Künstler:innen und Fans weiter zu vertiefen.

Von Hologrammen, mit denen sich Künstler die Unsterblichkeit (beziehungsweise die Rente) sichern bis zum immersiven XR-Konzert, das Besucher:innen in surreale Welten entführt: Die Musikbranche ist gerade in Begriff, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Und dessen Titel lautet: Metaverse.

Über den Autor

Christoph v.d. Malsburg ist seit September 2021 Director of Go-To Markets bei NeXR Technologies SE. NeXR entwickelt technologische Lösungen für den Einstieg in das Metaverse auf Basis von lebensechten Avataren und interaktiven virtuellen Umgebungen. Zuvor war Christoph über sechs Jahre in der Schlaftechnologiebranche als Managing Partner und CMO für Marketing und Vertrieb von Infrasonic tätig.

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