Keine Angst mehr vor dem “What-if”-Land: Fünf Hacks gegen den Sonntagsblues

Hack 4: Schicke deinen Ehrgeiz ins Sontags-Spa

Natürlich ist es wichtig, dass wir uns Ziele setzen, sie angehen und dranbleiben und Ehrgeiz ist im Grund eine sehr nützliche Eigenschaft. Leider setzen wir uns damit oft selbst unter Druck und das macht sich meist in Momenten bemerkbar, in denen wir zum ersten Mal etwas Ruhe erfahren. Hallo Sonntag!

Wir haben jedoch die Möglichkeit, unseren Ehrgeiz immer wieder einmal dahingehend zu überprüfen, ob er uns unterstützt oder im Weg steht. Dazu können wir uns einen Moment Zeit nehmen und ein paar Fragen stellen:
Ist es wirklich notwendig, dass ich bei allem hundert Prozent gebe? Gibt es Aufgaben, bei denen ich mich unterstützen lassen könnte? Oder kann sie mir sogar jemand abnehmen? Durch diese Fragen ergeben sich oft ganz neue Lösungsansätze und wir können unser unbequemeses Korsett an hohen Erwartungshaltungen, nach und nach etwas lockern.

Doch selbst, wenn du das Gefühl hast, du müsstest die Last des Lebens allein schultern, darfst du dir immer wieder Momente gönnen, in denen du nichts tust und so deine Batterien auflädst. Der Sonntag ist ein guter Moment, um deinem Ehrgeiz eine Pause zu verordnen. Höre noch einmal genau hin, was die innere Stimme erzählt und welche guten Argumente sie bringt. Anschließend kannst du dich gern dafür bedanken, da der innere Antrieb schließlich dafür sorgt, dass du im Alltag leistungsfähig bist. Danach erklärst du diesem Teil aber, dass es nun Zeit für eine Pause ist und ihr beide euch nun erholen dürft. Klingt merkwürdig, aber indem wir unseren Gedanken und Gefühlen Raum geben, sie anerkennen und anschließend loslassen, müssen wir weniger gegen sie ankämpfen und statt Stress spüren wir wieder mehr Gelassenheit.

Hack 5: Keine Angst vor dem “What-if”-Land

Selbst wenn der Sonntag relativ entspannt war und wir uns gut erholen konnten, landen viele von uns mit dem Ausschalten der Nachttischlampe im „What-if-Land“. Während wir auf unseren wohlverdienten Schlaf hoffen, beginnt unser Geist sich mit dem „Was wäre wenn“ zu beschäftigen: „Was wäre, wenn ich nächste Woche nicht alle meine Aufgaben schaffe? Was wäre, wenn ich bei meiner Präsentation total versage? Habe ich am Freitag überhaupt noch die Mail dazu verschickt? Was wäre, wenn ich das versäumt habe? Was wäre, wenn ich jetzt bis zwei Uhr wach liege und morgen keine Kraft habe, mich um alles zu kümmern? Und hat nicht auch noch eine Kollegin Geburtstag!?“

Falls auch du regelmäßig in diesem Land zu Besuch bist, darfst du deine regelmäßigen Ausflüge an diesen Ort zunächst erst einmal wertschätzen. Im Grund bedeutet diese Gedanken erst einmal nur, dass es dir wichtig ist, deine Aufgaben zuverlässig und gut zu erledigen, du Verantwortung übernimmst oder gern für andere da bist. Natürlich bringen all diese Gedanken wenig, wenn du am Sonntagabend ins Bett steigst oder nachts aufwachst. Um die Rückreise aus dem „What-if-Land“ anzutreten, kann es helfen, die drängenden Fragen in deinem Geist zu ersetzen. Das könnte zum Beispiel so klingen: „Was wäre, wenn ich alle meine Aufgaben mühelos schaffe? Was wäre, wenn die Präsentation gut läuft? Was wäre, wenn ich jetzt gleich gut einschlafen und durchschlafen kann?“

Indem wir angenehme und hilfreiche Gedanken generieren, helfen wir unserem Nervensystem, sich zu entspannen und dadurch kann sich unser Körper beruhigen. Wenn du dich mit den Qualitäten von Optimismus und Leichtigkeit verbindest, erhöhst du nicht nur die Chancen auf erholsamen Schlaf, sondern sorgst auch dafür, dass du am Montagmorgen noch etwas davon spürst und etwas kraftvoller in die neue Woche startest. In diesem Sinne: Träum schön.

Kai Meinig ist Meditationslehrer und die deutsche Stimme der Meditations-App Headspace. Mit dem Podcast „Sunday Scaries“ hilft es Zuhörenden dabei, ihre negativen Sonntagsgedanken neu zu ordnen und positiv in die neue Woche zu starten. Mehr von Kai gibt es auf Instagram unter @achtsamkai.