Innovation & Future Kreative beklagen sich über diebische und diskriminierende „KI-Kunst“

Kreative beklagen sich über diebische und diskriminierende „KI-Kunst“

Wir können nicht genug über die Frage reden, was die neue Generation der Künstlichen Intelligenz für Arbeit und Kreativität bedeuten. Zuletzt machte die App Lensa AI Schlagzeilen und viele unter uns haben alle möglichen Bekannten in den Social Media-Timelines in KI-generierten Looks gesehen.

Wer auf Twitter nach dem Hashtag #lensaai sucht, findet jede Menge durchgestylter Selfies. Das Feature trägt den Namen „Magic Avatar“ und ist relativ neu. Die App Lensa allerdings nicht. Es gibt sie schon seit 2018 und sie ist mit ihren Bildbearbeitungsfunktionen nicht besonders einzigartig.

Neu ist allerdings die Sichtbarkeit der KI-Kritik, die sich mit dem Hype um Lensa-Avatare verbindet.

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Was wir heute KI nennen, sind schon seit Jahren bekannte Techniken, die mit einer größeren Menge an Daten arbeiten. Sie sind also nicht unbedingt intelligenter als ältere Programme, aber sie sind schneller und sie „kennen mehr“, um es umgangssprachlich auszudrücken. Aber Vorsicht dabei: Die Vergleiche mit menschlicher Intelligenz sind irreführend.

Daten-Kolonisierung

Weil die Trainingsdaten der KI rassistische oder sexistische Vorurteile ihrer Urheber:innen reproduzieren, findet man sie in den KI-erstellten Inhalten wieder. Die Designerin Anisa Sanusi kritisierte Lensa auf Twitter etwa dafür, dass es eine Tendenz dazu habe, ihre eher süd-asiatischen Gesichtszüge chinesischer aussehen zu lassen.

China, Japan und Korea sind ebenso wie Westeuropa oder Nordamerika nicht nur geopolitisch vorherrschend, sondern auch kulturell. In den Datenmengen finden sich also viel mehr Repräsentationen ostasiatischer und weißer Menschen.

Datenklau

Eine andere Kritiklinie in den Sozialen Medien bezieht sich auf Rechte an kreativen Werken. Deb JJ Lee etwa weist auf die Ähnlichkeit der von KI erstellten Werke zu ihrem eigenen Stil hin. Auf den Beispielen wirken die Werke der Algorithmen zwar deutlich gröber als die von Deb JJ Lee (Pronomen: they/them, die sich im Deutschen schwer übersetzen lassen).

Sie sind allerdings in der Komposition oder bei der Farbpalette sehr ähnlich. Eine Kompensation für ihre Arbeit bekommt Deb JJ Lee nicht. Ihre Reaktion: Schock. „Wenn jemand, den ich kenne, KI-Kunst nutzt, sind sie für mich gestorben“, heißt es in einem Tweet.

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