Australierinnen und Australier dürfen nach Feierabend berufliche Anrufe ignorieren: Neues Gesetz stärkt Arbeitnehmerrechte 

Entlastung für Arbeitnehmende

Premierminister Albanese machte im Interview mit dem Sender ABC deutlich, dass die Reform sicherstellt, dass Menschen, die nicht rund um die Uhr bezahlt werden, auch nicht rund um die Uhr arbeiten müssen. Er betonte, dass dies ein wichtiger Schritt sei, um die psychische Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schützen. 

Auch die Gewerkschaften begrüßen das Gesetz. Michele O’Neil, Präsidentin des Australischen Gewerkschafts-Dachverbands ACTU, bezeichnete den Tag der Verabschiedung als historisch. Sie erklärte, dass Arbeitnehmende nun nicht mehr dem ständigen Stress ausgesetzt seien, auch nach Feierabend Anrufe und E-Mails beantworten zu müssen. 

Kritik aus der Wirtschaft 

Allerdings gibt es auch Gegenstimmen. Der Industrieverband Ai Group kritisierte die Gesetzesänderung als überstürzt und schlecht durchdacht. Es herrsche Verwirrung darüber, ob es in bestimmten Fällen, etwa bei der Anfrage nach einer zusätzlichen Schicht, weiterhin erlaubt sei, nach Feierabend Kontakt aufzunehmen. Diese Unklarheiten könnten zu Problemen für sowohl Arbeitgebende als auch Arbeitnehmende führen. 

Das australische Gesetz orientiert sich an ähnlichen Regelungen in anderen Ländern, wie beispielsweise in Frankreich, wo seit 2017 größere Unternehmen verpflichtet sind, ihren Mitarbeitenden ein „Recht auf Abschalten“ einzuräumen.