Lösung für den Fachkräftemangel? Deutsche wollen seltener in Rente gehen 

Flexible Arbeitsmodelle als Schlüssel 

Auch Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass immer mehr 60- bis 64-Jährige berufstätig sind. Von 2012 bis 2022 ist der Anteil Berufstätiger in dieser Altersgruppe um fast 20 Prozent gestiegen. Eine Entwicklung, die auch den Diskurs rund um flexible Arbeitszeiten und Remote Work neu befeuern könnte.  

So betont Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei XING: „Es liegt an Unternehmen und Gesetzgebern, ältere Arbeitnehmer durch flexible Regelungen und Aufklärung über Zuverdienstmöglichkeiten zu unterstützen.“ Demnach seien flexible Arbeitszeitmodelle nicht nur ein entscheidender Wettbewerbsvorteil bei dem Recruiting von Young Professionals, sondern auch maßgeblich für die Motivation älterer Arbeitnehmender, länger an Bord zu bleiben. 

Nur zwölf Prozent der Teilnehmenden der XING-Umfrage würden in der Zeit nach dem Erreichen des offiziellen Renteneintrittsalters eine Vollzeitstelle annehmen. 17 Prozent können sich vorstellen, 21 bis 30 Stunden die Woche zu arbeiten, 25 Prozent möchten nur sechs bis zehn Stunden und 34 Prozent elf bis zwanzig Stunden pro Woche arbeiten.  

Fakt ist: Die Erfahrung älterer Beschäftigter ist für Unternehmen unverzichtbar – und das nicht nur in Branchen, in denen händeringend Nachwuchs gesucht wird. In Zeiten, in denen immer mehr Unternehmen in Deutschland ihre Pforten dauerhaft schließen müssen, könnten motivierte Teilzeitkräfte (egal welchen Alters) ein absoluter Gamechanger sein.