Life & Style Play it like Snoop Dogg: Die neue Superpower der Cultural Tastemaker

Play it like Snoop Dogg: Die neue Superpower der Cultural Tastemaker

Und genau so einer ist Snoop Dogg. Sein Arbeitgeber NBC schwärmt, dass der Rapper viel größer sei als jeder Song – er sei Teil der Popkultur und könne so Menschen begeistern, die normale Fernsehprogramme gar nicht mehr erreichen. Die Einschaltquoten sind laut Senderangaben um 79 Prozent gestiegen. Wenn Snoop auftritt, schalten im Schnitt 35 Millionen Amerikaner ein, so viele wie lange nicht mehr.

Seit 1988 überträgt NBC die Olympischen Spiele exklusiv. Allein für die Übertragungsrechte von 2022 bis 2032 haben sie sieben Milliarden Dollar investiert. Für ihren Botschafter des Glücks, wie sie Snoop Dogg nennen, zahlen sie an jedem der 16 Olympia-Tage 500.000 Dollar. Die Summe setzt sich aus seinem Honorar, Spesen und einer Beteiligung an den hohen Einschaltquoten zusammen.

Im Vergleich dazu: US-Athleten bekommen für eine Goldmedaille eine Prämie von 37.500 Dollar und arbeiten oft mehrere Jahre darauf hin. Deutsche Olympia-Athleten leben meist von Sporthilfe, 800 Euro brutto im Monat. Aber Snoop snoopt eben über allen.

Selbst die New York Times feiert seine Olympia-Auftritte. Es sei das nächste Kapitel seines drei Jahrzehnte andauernden Aufstiegs: „Snoop hat sich von einem obszönen, Marihuana-liebenden Musiker zu einer vielseitigen, fröhlichen, Marihuana-liebenden Persönlichkeit entwickelt. Er ist heute Unternehmer, Schauspieler, Werbeträger und Philanthrop.“

Er rappt über Alkohol („Gin and Juice“) oder Promiskuität („Drop it like it’s hot“) und wird zum Superstar der wichtigsten Sportveranstaltung des Planeten. Er darf sogar die olympische Flagge tragen. Er fährt mit den US-Basketballern im Teambus und lässt sich vom 23-fachen Goldgewinner Michael Phelps Schwimmtraining geben.

Snoop Dogg, die Stil-Ikone in der Fashion-Hauptstadt Paris. Mal geht er mit Dressurfrack, Helm und Reiterstiefeln perfekt gekleidet zum Dressur-Finale, als wolle er selbst noch mitreiten. Mal trägt er ein Shirt in Gedenken an die tödlich verunglückte Basketball-Legende Kobe Bryant. Dann kommt er mit einer personalisierten Jacke seines Senders NBC. Jeder Look ein Statement. Ein Brückenbauer. Ein Menschenfänger. 100 Millionen Follower auf Instagram und TikTok.

Seine Karriere – es ist die DNA des HipHop. Er hat sie geprägt. Aufgewachsen als Calvin Broadus Jr. im Armenviertel in Long Beach, Kalifornien. Seine Mutter nennt ihn Snoop, weil er die Comicserie „Peanuts“ liebt. In der Highschool Kokain. Er landet im Gefängnis und entscheidet sich, sein Leben zu ändern und ins Musikgeschäft einzusteigen. HipHop-Mastermind Dr. Dre entdeckt ihn, der legendäre Tupac Shakur wird zum Freund. Sein erstes Album „Doggystyle“ verkauft sich allein in den USA vier Millionen Mal. 16 Grammy-Nominierungen, er dreht Hollywood-Movies („Starsky and Hutch“) und entwickelt seine eigene Sprache: Von „Fo shizzle my nizzle“ bis „All hood“, alles gut.

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