Life & Style BUSINESS PUNKER OLIVER STOCK: „ZEIGEN, WIE VIEL POWER IN DIESEM LAND STECKT“

BUSINESS PUNKER OLIVER STOCK: „ZEIGEN, WIE VIEL POWER IN DIESEM LAND STECKT“

Zuletzt gab es ja auch eine Titelgeschichte mit Cupra-Chef Wayne Griffiths. Mehr Old Economy statt StartUp-Business? Sowas könnte ja theoretisch auch im „Handelsblatt“ stehen.

Stock: Ich halte diese Unterscheidung für einen grandiosen Irrtum, der unser Land gerade lähmt: hier die jungen Verrückten, da die alten Säcke. Unsere Konzerne und Mittelständler haben oft mehr Startup-Feeling als die Fünf-Mann-oder-Frau-Klitsche mit Fußballtisch in Berlin-Mitte. Und die gibt es in Wahrheit gar nicht mehr, sondern es gibt energische Gründerinnen und Gründer, die auch in jedem Konzern performen würden. Wayne ist ein absoluter Prototyp für diese Generation. Er formt innerhalb dieses halbstaatlichen Koloss‘ von VW eine neue Marke. VW lässt es zu und Wayne setzt es durch. Was für eine Punk-Geschichte!

Kommt jetzt eigentlich noch ein Relaunch, so wie das früher Chefredakteure fast immer gemacht haben, wenn Sie eine neue Zeitschrift oder eine neue Zeitung übernommen haben?

Stock: Alle drei Jahre ein Relaunch und die Überschrift ist zwei Punkte größer, worüber die Redaktion zuvor sechs Monate diskutiert hat? Nein, das gibt es im Jahr 2024, in dem ChatGPT seine neuen Versionen im Monatstakt rausschießt, nicht mehr. Wir überarbeiten unseren Markenauftritt ständig. In der Business Punk-DNA steckt, dass wir jedes Mal aufs Neue überraschen. ‚Never be mainstream‘ eben. Von den Relaunchern gibt es genug auf dieser Welt.

Struck: Irgendwie habe ich immer das Gefühl, unter Oli ist jede Ausgabe ein Relaunch. Sein Team sprüht vor Ideen und sie probieren es einfach aus. Das geht nur bei Business Punk. Da gibt es keine lästigen Konventionen. Das Beste schlägt das Gute.  

An der Unterzeile „Work Hard, Play Hard“ haben Sie festgehalten. Der Spruch kommt ja eigentlich gefühlt aus den späten 90er Jahren. Warum ist der immer noch zeitgemäß?

Stock: Der Spruch ist sogar uralt – er ist doch ein umgedrehter Lenin: „Wer nicht arbeitet, soll nicht essen“, schreibt der. Business Punk steht für ein Lebensgefühl, das heißt: Sich für Leistung zu belohnen. Es nicht einzufordern, sondern es sich zu verdienen. Und das alles mit einer Leidenschaft, die andere mitreißt, und mit jenem Spaß, der Fehler verzeiht. Der „Spiegel“ irrt sich mal, auf Tik-Tok gibt es lauter Irre und die „Gala“ liegt auch mal daneben. Wir bei Business Punk tun das auch. Aber wir irren uns lustiger.

Struck: Der Claim ‚Vorsprung durch Technik‘ ist auch uralt, ich glaub, sogar über 50Jahre, aber gehört einfach zur DNA der Marke Audi. Warum sollten wir also unsere DNA ändern? ‚Work Hard, Play Hard‘, ist eine Haltung, die sich für erfolgreiche und glückliche Menschen nie ändern wird!

Sie intensivieren ihre Bemühungen auch in spezielle Newsletter und Podcasts. Wo sind da noch die größten Zuwächse zu erwarten?

Stock: Wir haben unsere erfolgreich ‚How to hack‘-Podcast-Serie. Unter diesem Dach kann ich mir weitere Familienmitglieder vorstellen. ‚How to hire‘ zum Beispiel, oder ‚How to invest‘. Das gleiche Prinzip gilt für unsere Newsletter-Serie. Wir haben den Work-Hard- und den Play-Hard-Newsletter, aber da lassen sich natürlich von ‚Krypto Punk‘ bis ‚Fashion Punk‘ weitere Newsletter andocken.

Bei den „Business Punk“-Podcasts gibt es seit kurzem wohl einen neuen Host. Warum gab es da kürzlich einen Wechsel?

Stock: Thorsten Giersch hat das so klasse gemacht, dass er andere Angebote auf den Tisch bekam und dann war er weg. Mit dem Investor und Seriengründer Carsten Puschmann als Host und Oberhacker begeben wir uns jetzt auf einen ganz neuen Weg, in dem wir bewusst keinen Journalisten, sondern einen Unternehmer für dieses Projekt gewonnen haben. Das werden Podcasts auf Augenhöhe.

Was lauten denn eigentlich ihre langfristigen Pläne? 

Struck: Wir sind gerade erst in den Flieger eingestiegen, aber mit den Möglichkeiten, die eine Marke Business Punk bietet, kann es noch sehr, sehr weit gehen. Allerdings „unplanbar“, denn Business Punk muss immer einen Schritt, eine Idee voraus sein und kommende Trends spüren. Und diese Reiseziele gibt es noch auf keiner Karte.

Foto: Alexander von Spreti

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