Das 9-Euro-Ticket: Teure Lehrstunde, die dem Klimaschutz nicht geholfen hat 

Stattdessen habe das Ticket vor allem die Freizeitnutzung des Nahverkehrs angekurbelt. An Wochenenden und in Richtung Urlaubsregionen war der Andrang auf die Züge besonders groß – was wiederum zu deutlichen Verspätungen führte. Im Durchschnitt waren 18 Prozent der Züge betroffen, bei Regionalzügen sogar noch mehr. 

Aufgrund der hohen Kosten und der nur geringen Reduktion des Autoverkehrs sieht Liebensteiner in dem 9-Euro-Ticket eine „eher teure Klimaschutzmaßnahme“. Politische Entscheidungsträger, die die Dekarbonisierung des Verkehrs vorantreiben wollen, seien gut beraten, andere Hebel zu nutzen. 

Ob das Nachfolgeangebot, das Deutschlandticket für 49 Euro monatlich, da schon deutlich zielführender sein wird, bleibt abzuwarten. Die Erkenntnisse der ifo-Studie lassen jedenfalls Zweifel daran aufkommen, ob solche stark vergünstigten ÖPNV-Tickets der Schlüssel zum Klimaschutz im Verkehrssektor sind.