Innovation & Future Nach Commerzbank-Desaster: Jetzt soll auch noch Deutschlands wichtigster Militärlogistiker nach Dänemark gehen

Nach Commerzbank-Desaster: Jetzt soll auch noch Deutschlands wichtigster Militärlogistiker nach Dänemark gehen

Vor dem Hintergrund klammer Kassen hat der Bund erst den Verkauf der Commerzbank nach Italien losgetreten. Jetzt sieht er zu, wie die Bahn-Tochter DB-Schenker, die entscheidend für die Militärlogistik in Deutschland ist, nach Dänemark verkauft wird. Dagegen formiert sich jetzt aber der Widerstand.

Die Bundesregierung ist gerade dabei, neben der Commerzbank ein zweites Unternehmen zu verkaufen, das wegen seiner Bedeutung für das Land nicht in ausländische Hände gehört. Es geht um die Speditionstochter des Staatsunternehmens Deutsche Bahn, DB Schenker. Für 14,3 Milliarden Euro soll der einzig verbliebene Gewinnbringer des hochverschuldeten Staatskonzerns an den dänischen Logistikkonzern DSV gehen. Nach Informationen von Business Punk aus Unternehmenskreisen könnte der bereits beschlossene Verkauf auf den letzten Metern jedoch noch ins Schlingern geraten: Er muss noch vom Aufsichtsrat der Bahn und vom Bund im Rahmen der Bundeshaushaltsordnung beschlossen werden. Und da sortieren sich seit dem Commerzbank-Desaster die Reihen gerade neu, heißt es von Insidern.

Der Verkauf, den die Bahn vor allem unter dem Kriterium „Wer zahlt am meisten“ über die Bühne gebracht hat, ist heikel. Das liegt zum einen daran, dass Schenker-Konkurrent DSV im Ruf steht, Wettbewerber aus dem Weg zu räumen. Den Dänen geht es um Marktbereinigung und wo sie sauber gemacht haben, steht am Ende außer dem eigenen Laden wenig. 2019 schluckte die DSV die einst stolze Schweizer Panalpina und setzte anschließend ein Drittel der Belegschaft an die Luft. Auch für Schenker sieht es schlecht aus. Arbeitsplätze werden zwei Jahre garantiert, der Name soll verschwinden. Was dann von der Konzernzentrale in Essen übrig bleibt, steht in den Sternen. DSV-Chef Jens Lund sagte jetzt der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, es werde Entlassungen geben, „aber nicht in großem Umfang“. Schon deswegen allerdings dürfte die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat der Bahn die Entscheidung für die Dänen ablehnen. „Natürlich gibt es Diskussionen“, räumte Lund ein. „Die Aufsichtsräte werden sich äußern, und vielleicht hätten einige auch eine andere Lösung vorgezogen.“ Dies ist offenbar jetzt der Fall.

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