KI und Job-Suche: Warum Technologie die Stellensuche komplizierter macht

Geisterjobs: Eine Illusion der Möglichkeiten

Ein weiteres Problem sind sogenannte Geisterjobs. Unternehmen veröffentlichen Stellenanzeigen, ohne tatsächlich jemanden einstellen zu wollen. Diese Praxis vermittelt den Eindruck, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, was den Druck auf Arbeitssuchende erhöht, sich auf alles zu bewerben. Laut Stross sind etwa 18 % bis 22 % der auf Greenhouse veröffentlichten Jobs Geisterjobs. „Es herrscht Chaos im Inneren“, bemerkt Stross ironisch. Bewerber können wenig gegen diese Praxis tun, außer sich auf qualitativ hochwertige Jobempfehlungen zu konzentrieren.

Technologie als zweischneidiges Schwert

Moderne Technologien sollen den Einstellungsprozess beschleunigen. KI-gestützte Tools helfen dabei, mehr Bewerbungen in kürzerer Zeit zu prüfen. Doch ob sie tatsächlich die besten Kandidaten herausfiltern, bleibt fraglich. „All die KI-Sachen helfen eigentlich nicht“, meint Stross. Die Lösung? Netzwerken und persönliche Empfehlungen sind nach wie vor Gold wert.

Die Integration von KI in den Bewerbungsprozess bringt Chancen und Herausforderungen. Während einige Unternehmen versuchen, die besten Praktiken hervorzuheben und schlechte zu minimieren, bleibt die Frage, ob Technologie wirklich die Antwort auf alle Probleme ist. Die Gefahr besteht, dass Bewerber in einem Meer von Bewerbungen untergehen und die menschliche Note verloren geht. Es ist an der Zeit, den Fokus wieder auf Qualität statt Quantität zu legen und die menschlichen Aspekte der Jobsuche nicht zu vernachlässigen.