Prämien-Fiasko: Wenn Geld Fehlzeiten erhöht!

Psychologie der Prämien

Was steckt dahinter? Gespräche mit den Studienteilnehmern brachten Licht ins Dunkel. Der Gedanke, für Anwesenheit belohnt zu werden, vermittelte den Auszubildenden das Gefühl, dass eine hundertprozentige Anwesenheitsquote nicht die Norm sei. Eine interessante Wendung, die zeigt, wie komplex menschliche Motivation sein kann. Plötzlich erschien es vertretbarer, auch mal zu Hause zu bleiben, wenn man nicht wirklich krank war.

Geld als Motivationsfaktor kann also auch nach hinten losgehen. Anstatt die Anwesenheit zu verbessern, führte die Prämie dazu, dass sich die jungen Leute öfter eine Auszeit gönnten. Die Prämie, die als Anreiz dienen sollte, wurde zur Einladung, es lockerer zu nehmen. Ein klassischer Fall von gut gemeint, aber nicht gut gemacht.

Doch was bedeutet das für Unternehmen? Die Erkenntnis, dass finanzielle Anreize nicht immer die gewünschte Wirkung haben, ist wichtig. Unternehmen sollten überlegen, wie sie ihre Mitarbeiter motivieren können, ohne ungewollte Effekte zu provozieren. Vielleicht sind es eher Anerkennung, flexible Arbeitszeiten oder ein gutes Betriebsklima, die wirklich zählen.