Leadership & Karriere Mit Trump ins Weiße Haus: Warum Susie Wiles die mächtigste Frau der Welt wird

Mit Trump ins Weiße Haus: Warum Susie Wiles die mächtigste Frau der Welt wird

Stabschefs haben in aller Regel mehr Macht als der Vizepräsident, von Ausnahmen wie Dick Cheney (von 2001 bis 2009 Stellvertreter von George W. Bush) abgesehen. Dass Trumps Vize J.D. Vance eine ähnlich wichtige Funktion wie Cheney einnehmen wird, ist kaum zu erwarten angesichts des gewaltigen Ego dieses Präsidenten. Bei Wiles, die Trump wegen ihrer Gelassenheit in Stresssituationen als „Eismädchen“ titulierte, aber bei seiner Siegesfeier nur mit Mühe für einen Moment nach vorne auf die Bühne beordern konnte, muss er keine Sorgen haben, dass sie sich in den Vordergrund zu spielen und zu profilieren versucht.

Wiles, Politikberaterin und Wahlkampforganisatorin aus Florida, sei „tough, smart, innovativ, allgemein bewundert und anerkannt“, begründete Trump seine Entscheidung. Was er an der geschiedenen Mutter zweier erwachsener Töchter schätzt, ist ihre Loyalität – die ist so unbestritten, dass der Präsident sich von seiner wichtigsten Mitarbeiterin angeblich auch regelmäßig Widerspruch anhört. Sie sei im Wahlkampf die erste Person gewesen, mit der er morgens gesprochen habe, und abends die letzte, hieß es im Trump-Team.

Die Tochter des einstigen „New York Giants“-Football-Profis George Allen „Pat“ Summerall gilt als zäh und durchsetzungsstark, und offenkundig hatte sie mäßigende Kräfte. Nicht immer, aber meistens gelang es ihr, Trump auf den Teleprompter einzuschwören, anstatt freihändig zu formulieren und damit Munition für die Biden-Harris-Kampagne zu liefern. Der Wahlkampf 2024 jedenfalls war deutlich disziplinierter als Trumps Kampagnen 2016 und 2020. Anders als der frühere Immobilienentwickler und Reality-TV-Star, der erst 2015 in die Politik einstieg, hat sich Wiles über Jahrzehnte als Politikberaterin der Republikaner einen Namen gemacht. Sie war im Wahlkampf 1980 für Ronald Reagan tätig und später für viele gemäßigte Republikaner – dort, auf dem moderaten Flügel, verortet sie auch sich selbst. Zu ihren Arbeitgebern gehörte der Abgeordnete Jack Kemp, ein energischer Anwalt des Freihandels und Befürworter einer stärkeren Waffenkontrolle. Beides ist weit entfernt von Trumps Positionen.

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