Finance & Freedom Standort Deutschland: „Zu teuer, zu kompliziert, zu alt, zu leistungsfeindlich“

Standort Deutschland: „Zu teuer, zu kompliziert, zu alt, zu leistungsfeindlich“

Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fordert von neuer Bundesregierung wirtschaftliche Wende in fünf Punkten.

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) hat ein 100-Tage-Programm zur Bundestagswahl mit schnell realisierbaren Vorschlägen für eine wirtschaftliche Wende in Deutschland vorgestellt. „Wir haben eine konjunkturelle und eine tiefgreifende strukturelle Krise. Inzwischen ist ein massiver Stellenabbau in der Industrie in Gang gekommen, eine Folge der fortschreitenden De-Industrialisierung unseres Landes. Die neue Regierung muss mutig handeln. Unser Programm zeigt, wie das gelingen kann“, sagte vbw-Präsident Wolfram Hatz am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz im Haus der Bayerischen Wirtschaft.

Hatz brachte die Problemlage in fünf prägnanten Sätzen auf den Punkt: „Wir sind als Standort zu teuer. Wir sind zu kompliziert. Wir sind zu wenig für die Zukunft gerüstet. Wir sind zu alt. Und wir sind zu leistungsfeindlich.“

Fünf Problemfelder also, zu denen die vbw jeweils eine Reihe von Lösungsvorschlägen gibt.  

1. Deutschland als Standort zu teuer

Als Sofortmaßnahme beim ersten der fünf größten Problemfelder fordert die vbw eine Senkung der Unternehmenssteuern. „Wir brauchen in den ersten 100 Tagen ein Gesetz, das die Steuerlast der Unternehmen auf 25 Prozent begrenzt. Wir brauchen zudem wieder bezahlbare Energie und gerade für unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb einen Brückenstrompreis und Netzkostenzuschüsse“, sagte Hatz. Außerdem fordert die vbw in den sozialen Sicherungssystemen ein schlüssiges Gesamtkonzept, mit dem die Beitragssätze wieder unter die 40-Prozent-Schwelle sinken. „Für die Rente heißt das unter anderem, dass die Rente mit 63 sofort abgeschafft werden muss. Zudem darf die Anhebung des Renteneintrittsalters – etwa auf 68 Jahre – kein Tabu sein“, so Hatz.

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