Leadership & Karriere Der „Wolf of Wall Street“ kehrt zurück: Firmen streichen Diversitätsprogramme 

Der „Wolf of Wall Street“ kehrt zurück: Firmen streichen Diversitätsprogramme 

In den USA glauben immer mehr Firmen, dass ihnen die Konzentration auf Diversitätsprogramme mehr geschadet als genutzt hat. Der Trend kommt auch hier an. Erste Unternehmen geraten ins Grübeln. 

Es ist eine der jüngsten Amtshandlungen von US-Präsident Donald Trump: Per Dekret bestimmte er, dass in Frauensport-Wettbewerben der USA ab sofort keine Personen mehr antreten dürfen, die nicht von Geburt an weiblich sind. Das schließt künftig Teilnehmer aus, die sich selbst aufgrund ihres subjektiven Bewusstseins als Frauen „definieren“, also auch Menschen, die man als „trans“ bezeichnet. Die Unterzeichnung des Dekrets erfolgte publikumswirksam, indem Trump zahlreiche Sportlerinnen um sich scharte für die Zeremonie. „Männer, die behaupten, Mädchen zu sein, haben über 3.500 sportliche Siege gestohlen und an über 11.000 für Frauen vorgesehenen Wettkämpfen in den USA teilgenommen“, so Trump über das Vordringen der Translobby im Frauensport. Das soll nun ein Ende haben – Geschlecht zählt, nicht „Identität”. 

Das Dekret liegt auf einer Linie mit dem, was Trump seit Wochen verlauten lässt: Die Brände in LA seien nur deswegen so langsam gelöscht worden, weil in der Feuerwehr nach Geschlecht und nicht nach Können befördert wurde. Der Zusammenprall eines Flugzeugs mit einem Hubschrauber nahe Washington sei nur deswegen passiert, weil bei der Flugsicherung ebenfalls nicht die Fähigsten an die richtige Stelle kamen. Trumps Haltung zeigt Wirkung: Große US-Konzerne wie Walmart und Meta geben ihre Diversitätsprogramme auf.  

Trump hat damit bewusst eine Welle losgetreten, die wie immer etwas zeitverzögert, aber dann nicht weniger heftig nach Europa und Deutschland schwappt. Im Mittelpunkt steht die bislang beinahe sakrosankte Bedeutung des „DEI“ – englisch für Diversity, Equity, Integration (Diversität, Teilhabe/Gleichstellung und Integration). Es ist das Kernthema der sogenannten Woken (etwa: Erwachten), die bis dato und bereits seit einigen Jahrzehnten in der westlichen Welt unüberhörbar den Ton angaben, in Politik, vor allem Kultur, und teils auch in der Wissenschaft: „DEI und die größere Linke haben Amerikas kulturelle und akademische Eliteinstitutionen, einschließlich der Medien, so gut wie erobert – ebenso wie die Demokratische Partei und alle von ihr kontrollierten Regierungen“, konstatierte die „New York Post“ und brachte damit etwas auf den Punkt, dass auch in Deutschland viele so unterschreiben würden. Die Förderung von Minderheiten, die Bevorzugung bislang benachteiligter Menschen und die Auflösung von Geschlechtergrenzen sind nur ein Aspekt der vor allem von der Linken diktierten Agenda, zu der auch das Kürzen von Geld für die Polizei gehört („defund police“) sowie offene Grenzen für jedermann, und selbstverständlich das Wittern rassistischer Motive überall im Alltag. An der Umsetzung der Agenda beteiligten und beteiligen sich auf beiden Seiten des Atlantiks seit jeher NGOs, Nichtregierungsorganisationen also, die sich als Vertreter der „Zivilgesellschaft“ definieren, die allerdings, soweit sie politische und gesellschaftliche Ziele bearbeiten, nicht durch demokratische Prozesse legitimiert ist. Dennoch durchdrangen diese Ideen allmählich alle öffentlichen Lebensbereiche. 

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