Leadership & Karriere Die SPD ist noch nicht abgeschrieben, die Grünen werden älter und satter, die AfD ist keine Protestpartei mehr 

Die SPD ist noch nicht abgeschrieben, die Grünen werden älter und satter, die AfD ist keine Protestpartei mehr 

Die Wahlforscher haben ganze Arbeit geleistet. Diese und drei weitere Thesen lernen wir aus dem Wahlergebnis.  

Der Pulverdampf lichtet sich, Democrazy Punk kommt hier mit seiner letzten Wahl-Spezial-Ausgabe. Die Analyse, von dem, was da am Wochenende passiert ist, hält für alle Beteiligten einige Überraschungen bereit. Unsere Einschätzung beruht vor allem auf einer Studie von Infratest-dimap. Sechs Thesen stechen besonders hervor: 

Erstens: Die SPD ist nicht abgeschrieben 

Die 162 Jahre alte Partei der Sozialdemokraten hat mit 16,4 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Aber dennoch verbreiten die Wahlforscher Hoffnung: „Noch immer können sich 40 Prozent der Wähler vorstellen, zukünftig (wieder) die SPD zu wählen.“ Damit stehe die Partei mit ihrem Potential auf Platz 2 hinter der Union. „Das Potenzial wurde 2025 historisch schlecht ausgeschöpft.“ 

Zweitens: Die CDU ist die Partei des älteren Volkes  

Der Wählerrückhalt der CDU/CSU legte in allen Bevölkerungsgruppen zu, besonders deutlich in der Altersgruppe der45-59-Jährigen, bei Selbständigen, Angestellten und Rentnern sowie bei wirtschaftlich Zufriedenen. Bei Wählern über 35 Jahren lag die Union deutlich über dem Bundesschnitt. Beim Wettbewerb um die jüngeren Wähler hatte sie gegenüber Linken und AfD das Nachsehen. 

Drittens: Die AfD ist keine Protestpartei mehr 

Gegenüber der vergangenen Wahl ist der Anteil der AfD-Wähler, der die Partei in erster Linie aus Überzeugung statt aus Protest wählte, mit 54 Prozent deutlich höher. Stand 2021 noch bei rund jedem zweiten AfD-Wähler die Enttäuschung gegenüber anderen Parteien bei der Stimmenabgabe im Vordergrund, waren es diesmal knapp vier von zehn. Die Wählerinnen und Wähler sind wirtschaftlich oft nicht auf Rosen gebettet. Hier wächst die AfD in eine Rolle als Partei der Benachteiligten hinein, die einst die Sozialdemokraten innehatten. 

Viertens: Die Linke ist die Partei der Erstwähler 

Bei den jüngeren Wählern zwischen 18 und 24 Jahren ist die Linke zur stärksten Partei geworden. Denen ging es nicht um Protest, sondern 69 Prozent von ihnen gaben an, aus Überzeugung links zu wählen. Die Spitzenkandidaten spielten vor diesem Hintergrund eine untergeordnete Rolle. Die Jungwähler loben vor allem den Social-Media-Auftritt der Partei. 

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