Green & Sustainability Plastikflut, Cash-4-Trash und ein Umdenken von unten – Wie Sven Jacobi den Ozean retten will 

Plastikflut, Cash-4-Trash und ein Umdenken von unten – Wie Sven Jacobi den Ozean retten will 

Welche Rolle spielt Technologie in Ihren Recycling- und Bildungsprogrammen, und gibt es Pläne, diese weiter auszubauen? 

Technologie hilft uns enorm, Prozesse effizienter zu gestalten, sei es bei der Erfassung von gesammeltem Müll, dem Recycling-Prozess oder bei der globalen Vernetzung unserer Teams. Unser neustes Projekt ist ein APP die unsere Community noch enger verbinden wird und die grenzübergreifende Kommunikation fördert. Dennoch bleibt unser Hauptfokus immer auf der direkten Zusammenarbeit mit den lokalen Communities. Der persönliche Austausch und das aktive Einbinden der Menschen vor Ort sind für uns der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg. Wie bereits erwähnt, bei uns heißt es „Community before Technology“ .

Sie arbeiten mit Gemeinden an der Einführung nachhaltiger Abfallmanagementsysteme. Welche Innovationen oder Best Practices haben sich dabei als besonders wirkungsvoll erwiesen? 

Ein besonders effektiver Ansatz war die Integration von Recyclingprogrammen in den Alltag der Menschen durch lokale Partnerschaften, z.B. durch das Schaffen von Anreizen für Müllsammlung und -trennung. Da wir größtenteils in Küstengebieten arbeiten in den en kein und nur ein mangelhaftes Abfallsystem vorhanden ist sind zwei Punkte besonders wirksam: Cash-4-Trash und Education Programm. Beides dient dem Werteverständnis und hat zudem einen finanziellen Anreiz.

Welches Ziel oder welche Kennzahl sehen Sie als größten Indikator für den Erfolg von MBRC the ocean – die Menge recycelten Plastiks, das gesteigerte Bewusstsein oder die Zahl der geschulten Teilnehmer? 

Der größte Indikator ist die Kombination aus allen Faktoren: Wie viel Plastik wir sammeln, wie viele Menschen wir erreichen und wie stark wir das Bewusstsein für das Problem verändern können.

Sie unterstützen die UN-Nachhaltigkeitsziele. Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Arbeit messbare Auswirkungen auf diese globalen Ziele hat? 

Wir orientieren uns an klaren KPIs wie Müllmengen, Teilnehmerzahlen und Bildungsreichweite. Durch regelmäßige Evaluierungen stellen wir sicher, dass unsere Maßnahmen zu den globalen Nachhaltigkeitszielen beitragen.

Wie unterscheidet sich Ihr Bildungsansatz für Kinder und Erwachsene, und welche Inhalte überraschen die Teilnehmer am meisten? 

Bei Kindern setzen wir auf interaktive und spielerische Lernformate, während Erwachsene durch konkrete Handlungsanleitungen und Faktenwissen aktiviert werden. Viele sind überrascht, wie viel Plastik bereits in unserem Alltag versteckt ist.

Was halten Sie davon, Bildungsthemen wie Plastikreduktion und Ozeanschutz stärker in den regulären Schulunterricht zu integrieren? 

Ich halte es für absolut notwendig. Wenn wir Kinder früh für Umweltschutz sensibilisieren, verankert sich dieses Bewusstsein nachhaltig. Schulen sollten hier eine zentrale Rolle spielen.  

Welche Pläne haben Sie, um die Reichweite Ihrer Bildungsprogramme weiter zu vergrößern? Denken Sie über Partnerschaften mit Technologieunternehmen oder Regierungen nach? 

Definitiv. Wir suchen weitere aktive Partnerschaften mit Regierungen und möchten digitale Bildungsangebote ausbauen, um unsere Programme global in Schulen zu bringen.

Als Unternehmer und „Oceanlover“ – wie schaffen Sie es, bei so einem emotional aufgeladenen Thema positiv und zukunftsorientiert zu bleiben? 

Ich fokussiere mich auf die positiven Veränderungen, die wir bereits bewirkt haben, und lasse mich von den kleinen und großen Erfolgen motivieren, weiterzumachen. Unsere gesamte Organisation lebt von positiver Energie – auch unsere Bildsprache nach Außen ist positiv. Wir setzen auf Hoffnung nicht auf Angst. 

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