Innovation & Future Lilium-Pleite: Wenn das Flugtaxi-Einhorn abstürzt und die Gehälter gleich mit

Lilium-Pleite: Wenn das Flugtaxi-Einhorn abstürzt und die Gehälter gleich mit

1.000 Mitarbeiter stehen ohne Lohn und Insolvenzgeld da – was der zweite Crash des Flugtaxi-Pioniers für die Betroffenen bedeutet

Nach dem hochfliegenden Traum vom elektrischen Flugtaxi folgt für die Mitarbeiter von Lilium die harte Landung in der Realität. Seit Januar warten knapp 1.000 Beschäftigte des oberbayerischen Startups vergeblich auf ihr Gehalt. Die bittere Nachricht des Insolvenzverwalters Robert Hänel: Es besteht keine Aussicht auf Insolvenzgeld. Für viele Mitarbeiter bedeutet das eine existenzbedrohende Situation, nachdem bereits die zweite Insolvenz innerhalb weniger Monate angemeldet wurde.

Vom Einhorn zum Problemfall

Was 2015 als visionäres Projekt von vier TU-München-Absolventen begann, entwickelte sich zunächst zur Erfolgsgeschichte. Innerhalb von fünf Jahren erreichte Lilium eine Bewertung von über einer Milliarde Dollar – der begehrte Einhorn-Status war erreicht. Doch der Traum vom ersten batterieelektrischen Senkrechtstarter zerplatzte. Nach der ersten Insolvenz im Herbst 2023 folgte im Februar 2024 der zweite Crash.

„Angestellte aus über 70 Ländern, die fleißig ihre Steuern gezahlt haben, warten immer noch auf eine Regelung bezüglich ihrer nicht gezahlten Gehälter“, schreibt der ehemalige Lilium-Ingenieur Rafael Correa in einem LinkedIn-Post. Die Hilflosigkeit der Betroffenen ist deutlich spürbar, wenn er fragt: „Wer springt ein, um die Lücken zu schließen?“.

Kein zweites Insolvenzgeld möglich

Die rechtliche Lage ist eindeutig, erklärt Christoph Becker, Juraprofessor an der Universität Augsburg und Experte für Insolvenzrecht: Nach rechtlicher Auslegung ist es ausgeschlossen, dass das Insolvenzgeld ein weiteres Mal ausgezahlt wird. Das Gesetz sieht diese Unterstützung nur einmalig für einen Zeitraum von drei Monaten vor.

Die Bundesagentur für Arbeit hat den zweiten Antrag auf Insolvenzgeld bereits abgelehnt, wie Insolvenzverwalter Hänel in einem internen Meeting bestätigte. Der Grund für die finanzielle Misere: Der Großinvestor DTM hat die zugesagten 150 Millionen Euro nicht überwiesen, obwohl das Geld laut Berichten bereits auf einem Konto liegen soll.

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