Innovation & Future Baut auf! Wie Start-ups

Baut auf! Wie Start-ups

Ein Gastbeitrag von Christoph Blepp, Managing Partner bei S&B Strategy

Die Bauwirtschaft steht vor einer gewaltigen Veränderung – und das ist kein Euphemismus. Während andere Industrien schon längst in eine datengetriebene, agile und skalierbare Zukunft marschieren, hängen viele Bautrupps noch immer in klassischen Projektstrukturen fest. Doch der Druck wächst: steigende Anforderungen an Effizienz, Nachhaltigkeit und digitale Prozesse, der Fachkräftemangel und die Notwendigkeit zur Skalierbarkeit stellen enorme Herausforderungen dar. Wer jetzt nicht umdenkt, riskiert, den Anschluss zu verlieren.

Alles anders

Private-Equity-Investoren haben zuletzt gezeigt, wie es geht – durch Buy-and-Build-Strategien und operative Optimierung ging viel. Nur wurde der Hebel durch günstiges Fremdkapital immer kleiner. Bedeutet: Es geht nicht mehr nur um kurzfristige Effizienzgewinne, sondern um nachhaltige Transformation und langfristige Wertschöpfung. Investoren und institutionelle Partner fordern heute nicht nur wirtschaftliche Stabilität, sondern auch ein Zack-Zack bei der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit.

Doch das funktioniert nur, wenn Bauunternehmen beginnen, ähnlich wie Start-ups zu ticken. Nix wie weg von der starren Projektlogik, hin zu skalierbaren Geschäftsmodellen und datengetriebenen Entscheidungen.

Potenziale für die Bauwirtschaft

Aber wo anfangen? Hm, also die Modularisierung und Vorfertigung bieten die Möglichkeit, standardisierte Bauprozesse mit industrieller Logik zu kombinieren. Damit gelingt die Arbeit effizienter und Projekte sind in kürzerer Zeit fertig. Gleichzeitig eröffnen digitale Plattformmodelle neue Erlösquellen, da Bauunternehmen durch den Einsatz smarter Softwarelösungen nicht nur Materialflüsse digitalisieren, sondern auch datenbasierte Serviceangebote schaffen. Und der Lifecycle-Ansatz? Wenn jene Firmen über den Bau hinaus denken und Infrastruktur-as-a-Service anbieten, generieren sie wiederkehrende Einnahmequellen – von der Planung über den Bau bis zur Wartung.

Die Krux

Klar: Der Weg dorthin? Ist tricky. Die technologische Infrastruktur ist vielerorts noch fragmentiert und Investitionen in Digitalisierung konkurrieren mit knappen Budgets und Margen. Kapital ist da, doch es fehlt an klaren Business Cases, die den Wandel und die Technologie mit messbarer Wertschöpfung verbinden. Dazu kommt die traditionelle Denke in der Bauwirtschaft: Pragmatismus ist groß, aber eine experimentierfreudige Herangehensweise leider eher selten. Innovationen kommen oft zu spät oder werden nur verschreckt aufgenommen. Genau hier liegt die Chance.

Was kann man lernen?

Die produzierende Industrie machte längst vor, wie man Prozesse standardisiert und digitalisiert, um die Effizienz zu steigern und Innovationen vom Zaun zu brechen. Lean-Methoden, digitale Zwillinge und automatisierte Steuerungsketten haben enorme Produktivitätsschübe ermöglicht. Selbst die Kundenorientierung, die wir aus dem Handel kennen, ist entscheidend. Bauunternehmen sollten in Zukunft näher am Endkunden arbeiten und Nutzerperspektiven stärker in Planung und Ausführung einbeziehen.

Los jetzt …


Drei Dinge sind nötig. Eine klare Datenstrategie ist unerlässlich, weil ganz ohne langfristig kein Wettbewerbsvorteil mehr zu erzielen ist. Zweitens müssen Technologien gezielt implementiert werden, um klare operative Ziele zu erreichen, die einen messbaren Mehrwert liefern. Drittens muss die Organisation umgebaut werden, hin zu mehr agilen Arbeitsweisen und interdisziplinären Teams, die kontinuierlich lernen und sich weiterentwickeln.

Also einfach mal den Status quo hinterfragen. Dann zeigt sich das Potenzial, als Innovator die Branche neu zu definieren. Genau dies ist der Weg, um die Bauwirtschaft nicht nur zukunftsfähig zu machen, sondern sie von Grund auf neu zu gestalten und ihre Wettbewerbsposition zu stärken.

Autorenvita Christoph Blepp

Christoph Blepp ist einer der führenden Strategieberater in der Bau- und Bauzulieferindustrie sowie im Infrastruktursektor. Sein Fokus? Nachhaltige Effekte für Unternehmen zu erzielen und strategische Initiativen mit messbaren Ergebnissen zu verbinden.

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