AnlagePunk Kartellamt gibt grünes Licht: Commerzbank erleidet Niederlage in UniCredit Abwehrschlacht

Kartellamt gibt grünes Licht: Commerzbank erleidet Niederlage in UniCredit Abwehrschlacht

Die italienische Großbank erhält Erlaubnis für den umstrittenen Einstieg bei der Commerzbank. Das Bundeskartellamt sieht trotz Stärkung der UniCredit-Marktposition genügend Wettbewerb im deutschen Bankensektor.

Der Übernahmekampf um die Commerzbank geht in die nächste Runde. Das Bundeskartellamt hat der italienischen UniCredit ohne Auflagen erlaubt, ihren Anteil am Frankfurter Geldhaus auf bis zu 29,99 Prozent zu erhöhen. Während die Italiener ihre Schachzüge fortsetzen können, beharrt die Commerzbank auf ihrer Unabhängigkeit – und hat dabei die Bundesregierung als Verbündeten.

Wettbewerbshüter sehen keine Bedenken

Die Bonner Behörde hat die geplante Beteiligungserhöhung trotz erkennbarer Marktveränderungen abgesegnet. „Schon durch den angemeldeten Minderheitserwerb kommt es zu einer Stärkung der Marktposition der UniCredit im Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland“, erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt. Entscheidend für die Freigabe sei jedoch, dass in allen relevanten Geschäftsfeldern „weitere bedeutende Wettbewerber“ existieren.

Die Entscheidung folgt der bereits erteilten Genehmigung durch die Europäische Zentralbank (EZB), die als Bankenaufsicht für Großbanken fungiert. Damit sind zwei wesentliche regulatorische Hürden für die Italiener gefallen.

Strategisches Schachspiel der Italiener

UniCredit verfolgt eine klare Strategie: Mit aktuell 9,5 Prozent ist die Bank bereits zweitgrößter Aktionär der Commerzbank – nur der Bund hält mit zwölf Prozent mehr Anteile. Das Mailänder Institut hat sich nach eigenen Angaben über Optionen und Derivate bereits Zugriff auf weitere 18,5 Prozent gesichert. Diese können jedoch erst nach Erhalt aller erforderlichen Genehmigungen in direkte Aktienanteile umgewandelt werden.

Die jetzige Kartellentscheidung ist ein wichtiger Schritt in diesem komplexen Übernahmeprozess. Die Italiener könnten ihre Position als Ankeraktionär damit deutlich ausbauen und mehr Einfluss auf die strategische Ausrichtung der Commerzbank nehmen.

Commerzbank bleibt auf Distanz

Die Frankfurter Bank reagierte betont nüchtern auf die Entscheidung. Man nehme den Beschluss zur Kenntnis, der „nichts an der grundsätzlichen Situation ändere“, teilte die Bank mit. Die Commerzbank betrachtet das Vorgehen der Italiener als feindlich und beharrt auf ihrer Unabhängigkeitsstrategie.

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