Leadership & Karriere Koalitions-Poker: Warum Union und SPD auch nach 13 Stunden keinen Deal haben

Koalitions-Poker: Warum Union und SPD auch nach 13 Stunden keinen Deal haben

Nach einem Marathon-Verhandlungstag zwischen Union und SPD bleibt der erhoffte Durchbruch aus. Die Spitzenvertreter beider Parteien verließen kurz nach Mitternacht das Konrad-Adenauer-Haus ohne Einigung. Steuerpolitik und Rentenkonzept erweisen sich als besonders harte Knackpunkte auf dem Weg zur neuen Regierung.

Nächtlicher Abbruch statt Koalitionsvertrag

Eigentlich sollte es der Tag der Entscheidung werden. Nach stundenlangen Verhandlungen im Berliner Konrad-Adenauer-Haus verließen die Spitzenpolitiker jedoch ohne den erhofften Durchbruch das Gebäude. „Morgen geht es weiter“, rief CDU-Politikerin Karin Prien den wartenden Journalisten aus dem Taxi zu. Dorothee Bär von der CSU gab sich beim Verlassen der Parteizentrale demonstrativ optimistisch: „Alles wird gut. Gute Nacht.“

Aus Verhandlungskreisen verlautete, dass die Gespräche am Mittwochmorgen um 9:30 Uhr fortgesetzt werden sollen. Das neue Ziel: eine Einigung bis Mittwochmittag. CDU-Chef Friedrich Merz plant laut „Bild“, am Vormittag das Präsidium seiner Partei über den aktuellen Verhandlungsstand zu informieren.

Vier-Augen-Gespräche in der Nacht

Die Verhandlungsdynamik änderte sich im Laufe des Tages mehrfach. Während zunächst alle 19 Chefverhandler – zehn von der Union, neun von der SPD – am Tisch saßen, reduzierte sich der Kreis am späten Abend auf die Parteispitzen. In einer geheimen Vierer-Runde berieten nur noch Friedrich Merz, Markus Söder sowie die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil über die letzten strittigen Punkte.

Im Fokus standen dabei nicht nur inhaltliche Fragen zum Koalitionsvertrag, sondern auch die Ressortverteilung in der künftigen Regierung. Die Erwartungen waren hoch – so hoch, dass Merz sogar einen Auftritt beim Frühjahrsempfang der Jungen Union absagte, um die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen.

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