Life & Style Love-Booster für Deutschland

Love-Booster für Deutschland

Die HINGE-Präsidentin und CMO Jackie Santos erzählt im BusinessPunk-Interview, was die Dating App anders macht, wie die neue Initiative „One More Hour“ die Gen Z beim Aufbau persönlicher Treffen unterstützt und über den Unterschied zwischen deutschen und englischen Datern.

Ich teste gerade Hinge, aber mein Pool an Männern bleibt so gut wie leer. Werde ich mit 57 aussortiert, gehöre ich einfach nicht zur Zielgruppe von Hinge?

Oh, das tut mir leid. Tatsächlich ist unser Kernpublikum Gen Z und Millennials, aber es gibt definitiv Menschen aller Altersgruppen auf unserer App.

Wie hast du denn deinen Mann kennengelernt?

(lacht) Ich habe ihn auf „Match“ kennengelernt, ein Jahr bevor es Hinge überhaupt gab. Beruflich war ich viel unterwegs und nicht wirklich darauf aus, jemanden kennenzulernen. Freunde haben mich ermutigt, mich bei einer Dating-Plattform anzumelden. Er war einer der wenigen Männer, mit denen ich mich real getroffen habe, vier Jahre jünger als ich und Doktorand in Philosophie. Zu unserem ersten Date kam er mit dem Fahrrad, denn er hatte kein Auto. Es regnete ordentlich und ich habe ihn dann mit dem Auto nach Hause gefahren. Meine Freunde dachten, ich sei verrückt.

Eure App wirbt mit dem Claim „Designed to be deleted“ – klingt edel. Aber weinen da nicht die Investoren?

Nein. „Designed to be deleted“ ist die Philosophie, die unsere Kultur leitet, also wie wir unsere Produkte planen und wie wir mit Datenden interagieren. Und wenn du ein Dating-Produkt hast, das so gut funktioniert, dass es viele Menschen in eine Beziehung bringt, verkauft sich das Produkt wie von selbst.

Was heißt das konkret – interagiert ihr mit den Datenden?

Wir teilen die Erfolgsgeschichten von Hinge-Datenden über unsere Marketingkampagnen wie „It’s Funny We Met on Hinge“ und „The Moment I Knew“ bis hin zu „No Ordinary Love“, um andere zu inspirieren. Dating ist nicht linear und perfekt. Ganz im Gegenteil! Wenn sich Leute auf unserer App treffen, teilen sie das mit anderen. Das schafft Vertrauen und wir denken, dass das Geschäft von selbst wächst, wenn wir weiterhin Menschen dabei helfen, Beziehungen zu finden.

Was ist der größte Unterschied zwischen dem Markt in England und Deutschland?

Es gibt eher viele Ähnlichkeiten, die wir weltweit sehen, wenn es um die Wünsche der Menschen nach romantischen Beziehungen geht. Durch Pandemie-Erfahrungen und im Lockdown erlebten wir ein akutes Level von Isolation und Gefühlen der Einsamkeit auf der ganzen Welt. Die Gen Z verbringen immer mehr Zeit mit Geräten als mit anderen Menschen persönlich. Aber es gibt schon länder- und marktspezifische Unterschiede und Feinheiten. In Großbritannien verabreden sich die Nutzer*innen schneller zu Dates, als in Deutschland, und hier finden die ersten Dates oft in der Kneipe statt. In Deutschland gibt es mehr Austausch und Gespräche innerhalb der App, bevor man sich trifft. Unser Ziel ist es, Hinge-Nutzenden zu großartigen Dates zu verhelfen – alle zwei Sekunden wird über Hinge ein Date verabredet. Mit unserer Initiative „One More Hour“ möchten wir zudem junge Menschen grundsätzlich dazu ermutigen, eine Stunde mehr am Tag mit persönlichen Begegnungen zu verbringen. 

Hinge meint also: tippert nicht viel rum, trefft euch schnell im realen Leben?

Genau!