Leadership & Karriere Musk gegen Trump: Tesla-Chef fordert Freihandelszone statt Zollkrieg

Musk gegen Trump: Tesla-Chef fordert Freihandelszone statt Zollkrieg

Während Donald Trump die Welt mit Strafzöllen überzieht, plädiert sein (Noch)-Berater Elon Musk überraschend für das komplette Gegenteil: eine zollfreie Partnerschaft mit Europa.

Im eskalierenden Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union hat Tesla-Chef Elon Musk einen bemerkenswerten Alleingang gewagt. Der Tech-Milliardär und offizielle Berater von US-Präsident Donald Trump sprach sich für eine vollständige Abschaffung von Handelszöllen zwischen Europa und Nordamerika aus – und stellt sich damit direkt gegen Trumps protektionistische Agenda.

Die Börsen taumeln, die Weltwirtschaft steht unter Schock, und ausgerechnet Musk, einer der engsten Verbündeten des Präsidenten, fällt diesem nun öffentlich in den Rücken.

Musks überraschender Vorstoß

Bei einer Videoschalte zum Parteitag der rechtspopulistischen italienischen Lega formulierte Musk seine Vision einer transatlantischen Freihandelszone: „Was die Zölle anbelangt, hoffe ich, dass wir uns auf eine Null-Zoll-Situation zubewegen mit einer Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika“, erklärte der Tesla-CEO auf einem Parteitag der rechten italienischen Partei Lega. Er plädierte zudem für eine engere Partnerschaft zwischen den USA und Europa – ein Kurs, der in direktem Widerspruch zu Trumps aktueller Handelspolitik steht.

Für Tesla selbst könnten die von Trump verhängten Zölle zum Problem werden. Analysten prognostizieren steigende Produktionskosten für den Elektroautobauer, der sowohl in den USA als auch in Europa fertigt und auf internationale Lieferketten angewiesen ist. Bereits vor Musks öffentlicher Stellungnahme hatte Tesla in einem Schreiben vor den negativen Folgen von Importzöllen gewarnt – allerdings ohne Musks Unterschrift.

Trumps Zollhammer erschüttert die Märkte

Der US-Präsident hatte erst am vergangenen Mittwoch ein umfassendes Zollpaket angekündigt, das weltweit für Verunsicherung sorgt. Während auf Importe aus zahlreichen Ländern bereits Strafabgaben von zehn Prozent erhoben werden, müssen EU-Staaten ab kommendem Mittwoch sogar mit Zöllen von 20 Prozent rechnen. Die Folge: Börsenturbulenzen und wachsende Sorgen vor einem globalen Handelskrieg.

Trump selbst zeigt sich von den Marktreaktionen unbeeindruckt. „Bleibt stark, es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch“, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Der Präsident beharrt auf seiner Überzeugung, dass die USA von ihren Handelspartnern ausgenutzt werden und die Zölle amerikanischen Produzenten Vorteile verschaffen würden – eine Einschätzung, die von Wirtschaftsexperten weitgehend nicht geteilt wird.

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