Innovation & Future Waymo statt Tesla: Googles Robotaxi-Flotte überholt Musk noch vor dem Start

Waymo statt Tesla: Googles Robotaxi-Flotte überholt Musk noch vor dem Start

Während Tesla seinen Robotaxi-Service für Juni ankündigt, baut Google-Tochter Waymo ihr Geschäft rasant aus. Mit 250.000 Fahrten pro Woche und überlegener Technologie könnte Musks Vision von 90 Prozent Marktanteil platzen.

Der Wettlauf um die Vorherrschaft im Robotaxi-Markt spitzt sich dramatisch zu. Während Tesla-Chef Elon Musk für Ende Juni die Einführung seines autonomen Fahrdienstes in Austin, Texas, mit „10 bis 20 Fahrzeugen“ ankündigt, hat Konkurrent Waymo längst Fakten geschaffen. Die Google-Schwester transportiert bereits jetzt wöchentlich 250.000 zahlende Passagiere – Tendenz stark steigend. Die Zahlen verdeutlichen, wie weit Waymo dem E-Auto-Pionier voraus ist. Für Musks ambitioniertes Ziel, über 90 Prozent des Robotaxi-Marktes zu erobern, könnte es schlicht zu spät sein.

Kampf der Technologien: Laser gegen Kamera

Der fundamentale Unterschied zwischen beiden Unternehmen liegt in der Technologie. Waymo setzt auf eine Kombination aus Laser-Radaren (LiDAR) und Kameras – ein System, das die Umgebung präzise abtastet und verlässliche Daten liefert. Tesla hingegen verfolgt einen minimalistischen Ansatz: ausschließlich Kameras, gestützt durch künstliche Intelligenz zur Bildverarbeitung.

„Ich sage voraus, dass es in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres Millionen autonom fahrende Teslas geben wird“, erklärte Musk während der jüngsten Quartalskonferenz. Seine Vision: Jedes aktuelle Tesla-Modell soll durch ein Software-Update zum Robotaxi werden können – ein theoretisch brillanter Ansatz, der Tesla einen massiven Skalierungsvorteil verschaffen würde.

Branchenexperten bleiben skeptisch. Die kamerabasierte Lösung sei zwar kostengünstiger, aber weniger zuverlässig als die Sensor-Kombination der Konkurrenz. Schließlich hat Teslas „Autopilot“ bisher nur als Assistenzsystem funktioniert, bei dem der Fahrer jederzeit eingreifen können muss. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA führt mehrere Untersuchungen zu „Autopilot“-Unfällen.

Waymos Vorsprung wächst rasant

Waymo expandiert derweil in beeindruckendem Tempo. Neben San Francisco und dem Silicon Valley bedient das Unternehmen inzwischen auch Austin – ausgerechnet jene Stadt, in der Tesla seinen Dienst starten will. Die fahrerlosen Wagen lassen sich dort bereits über die Uber-Plattform buchen. Für 2025 hat Waymo weitere Städte im Visier, darunter Washington D.C.

Die Geschwindigkeit der Expansion ist bemerkenswert: Ende Februar meldete Waymo 200.000 Fahrten pro Woche, inzwischen sind es bereits 250.000, wie Google-CEO Sundar Pichai bekannt gab. Diese Zahlen deuten auf eine hohe Nutzerakzeptanz hin – ein entscheidender Faktor für den Erfolg autonomer Mobilitätsdienste.

Seite 1 / 2
Nächste Seite