Brand & Brilliance Stefan Raabs TV-Flop: RTL kippt Million-Show nach Quoten-Absturz

Stefan Raabs TV-Flop: RTL kippt Million-Show nach Quoten-Absturz

Nach weniger als einem Jahr zieht RTL den Stecker bei Raabs „Du gewinnst hier nicht die Million“. Der Format-Mix aus Quiz und Comedy überzeugte nicht. Im Herbst soll ein komplett neues Konzept folgen.

Die große Raab-Renaissance endet mit einer Bruchlandung. RTL Deutschland verabschiedet sich von „Du gewinnst hier nicht die Million“ – und das deutlich früher als geplant. Was im Herbst 2023 als triumphale Rückkehr des TV-Entertainers gefeiert wurde, verschwindet nach weniger als einem Jahr aus dem Programm. Die Quoten sprachen zuletzt eine deutliche Sprache: Gerade einmal 820.000 Zuschauer schalteten vergangene Woche ein. Für das Flaggschiff-Format eines Stefan Raab schlicht zu wenig.

Gescheitertes Experiment

Der hybride Ansatz aus Quizshow, Comedy-Elementen und Stand-up erwies sich als Fehlkalkulation. „Die jetzige Form – ein Mix aus Quiz, Game-Show, Stand-up und Comedy – überzeugt unser Publikum im linearen TV nicht ausreichend“, erklärt Inga Leschek, Programmgeschäftsführerin bei RTL Deutschland, gegenüber dem Branchenportal DWDL. Besonders bitter: Bei der werberelevanten jungen Zielgruppe erreichte die Show zuletzt nur noch einstellige Marktanteile – ein Alarmsignal für jeden Programmverantwortlichen.

Strategischer Neustart statt Sommerpause

Ursprünglich war lediglich eine Sommerpause geplant. Nun folgt der komplette Relaunch. Bis Mitte Juni will RTL das Format noch mit Sonderausgaben „eventisieren“ – etwa mit einer ESC-Sondersendung aus Basel. Danach steht der Neuanfang an: Comedy und Gameshow sollen künftig getrennt werden, auch der bisherige Sendungstitel verschwindet.

Raabs zweiter Anlauf im Herbst

Die Zusammenarbeit mit dem TV-Veteranen soll trotz des Rückschlags fortgesetzt werden. „Der Austausch macht uns weiterhin viel Spaß, weil Stefan vor Energie und Ehrgeiz strotzt. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass wir das gemeinsam hinbekommen werden“, betont Leschek.

Für den Herbst plant der Sender bereits ein neues wöchentliches Format – wieder mittwochs zur Primetime um 20.15 Uhr.

Streaming-Erfolg, TV-Fiasko

Interessant: Während die Show im klassischen Fernsehen floppte, sorgte sie bei RTL+ offenbar für Zuwachs. Ein Phänomen, das die wachsende Kluft zwischen linearem TV und Streaming-Nutzung verdeutlicht. Leschek räumt ein: „Mit den Quoten im linearen TV sind wir nach dem erfolgreichen Start aktuell nicht zufrieden. Das kann man klar sagen – und dass wir mit dieser Show viel für RTL und RTL+ gelernt haben.“

Die Entwicklung zeigt, wie schwierig es selbst für etablierte TV-Größen wie Raab geworden ist, im fragmentierten Medienmarkt zu punkten. Der 58-Jährige muss nun beweisen, dass sein Comeback mehr als nur ein nostalgisches Experiment war. Die Unterhaltungsbranche blickt gespannt auf den zweiten Versuch im Herbst – dann mit komplett neuem Konzept und hoffentlich besseren Quoten.

Quelle: Bild.de, DWDL