Business & Beyond Atompoker eskaliert: Israel schlägt zu, Iran rüstet auf

Atompoker eskaliert: Israel schlägt zu, Iran rüstet auf

Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran erreichen nach dem israelischen Angriff einen neuen Höhepunkt. Der Konflikt um Teherans Atomprogramm spitzt sich zu, während Verhandlungsbemühungen ins Stocken geraten.

Die Lage im Nahen Osten steht am Siedepunkt. Mit dem israelischen Militärschlag gegen den Iran hat der schwelende Konflikt um das iranische Atomprogramm eine gefährliche Eskalationsstufe erreicht. Die Uhr tickt – und die internationale Gemeinschaft ringt um Lösungen, während beide Seiten ihre Positionen verhärten.

Atomstreit mit langer Geschichte

Der Kern des Konflikts reicht zurück bis zum Atomabkommen von 2015. Das als „Joint Comprehensive Plan of Action“ bekannte Abkommen sollte Teherans nukleare Ambitionen eindämmen. Doch seit dem einseitigen Ausstieg der USA unter der ersten Trump-Administration hat sich die Lage dramatisch verschärft. Die iranische Führung reagierte mit einer massiven Ausweitung ihrer Urananreicherung.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut aktuellem IAEA-Bericht verfügt der Iran mittlerweile über genügend auf 60 Prozent angereichertes Uran für zehn potenzielle Nuklearsprengköpfe. Die offizielle Linie Teherans bleibt unverändert – das Programm diene ausschließlich friedlichen Zwecken.

Diplomatische Fronten verhärten sich

Die internationale Atomaufsichtsbehörde IAEA hat die Geduld verloren. In einer am Donnerstag verabschiedeten Resolution stellte sie fest, dass der Iran grundsätzlich gegen den Atomwaffensperrvertrag verstößt. Diese Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen haben: Sie ebnet den Weg für die Wiedereinführung sämtlicher UN-Sanktionen gegen den Iran, die 2015 aufgehoben wurden.

Die Reaktion aus Teheran folgte prompt und verschärfte die Lage weiter. „An einem sicheren Ort“ werde eine zusätzliche Nuklearanlage errichtet, verkündeten die iranische Atomenergiebehörde und das Außenministerium in einer gemeinsamen Erklärung. Zudem würden Zentrifugen in der Atomanlage Fordow modernisiert – ein klares Signal der Eskalation.

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