Business & Beyond Merz‘ Machtzentrum: Diese vier Vertrauten bilden sein Regierungs-Quartett

Merz‘ Machtzentrum: Diese vier Vertrauten bilden sein Regierungs-Quartett

Dobrindt als CSU-Bindeglied und Migrations-Hardliner

Alexander Dobrindt komplettiert das Macht-Quartett. Der CSU-Landesgruppenchef übernimmt eine doppelte Schlüsselrolle: Als Verbindungsmann zu CSU-Chef Markus Söder soll er neue Konflikte zwischen den Schwesterparteien verhindern. Gleichzeitig steht der 54-Jährige vor der Berufung zum Bundesinnenminister – und damit vor der Aufgabe, das zentrale Wahlversprechen der Union in der Migrationspolitik umzusetzen. Dobrindt gilt als Hardliner, der für weniger Zuwanderung und mehr Abschiebungen steht. Seine Personalie unterstreicht, welche Priorität die Migrationspolitik in der kommenden Regierung haben wird.

Fünf Ministerposten bereits vergeben

Neben dem Kernquartett hat Merz bereits fünf weitere Ministerposten fest vergeben. Karin Prien (59), derzeit Kultusministerin in Schleswig-Holstein, wechselt ins Bundesbildungsministerium. Die langjährige Merz-Vertraute arbeitet bereits intensiv an der Personalplanung für ihr künftiges Ressort.

Das Auswärtige Amt geht an Johann Wadephul. Der CDU-Außenexperte agierte bereits als inoffizieller „Schattenminister“ und knüpfte erste internationale Kontakte, etwa zum britischen Außenminister.

Für das Wirtschaftsministerium ist Katherina Reiche vorgesehen. Die frühere Staatssekretärin bringt als aktuelle Top-Managerin im Energiebereich fachliche Expertise mit, blieb politisch bisher jedoch eher unauffällig.

Nina Warken, derzeit CDU-Generalsekretärin in Baden-Württemberg, soll das Gesundheitsministerium übernehmen. Die Juristin verfügt über Erfahrung im Gesundheitsbereich durch ihre Mitarbeit im Corona-Begleitgremium des Bundestags.

Eine Überraschung ist die Berufung des Publizisten und Verlegers Wolfram Weimer zum Kulturstaatsminister. Der durch Talkshow-Auftritte bekannte Medienprofi gilt als CDU-nah, ohne Parteimitglied zu sein, und soll Nachfolger der Grünen Claudia Roth werden.

Der Machtwechsel nimmt Gestalt an

Mit der Formierung seines Machtzirkels demonstriert Merz strategisches Geschick. Sein Quartett vereint Loyalität mit fachlicher Kompetenz und deckt alle relevanten Machtzentren ab: Kanzleramt, Fraktion, Partei und die CSU-Schnittstelle. Die bereits feststehenden Ministerposten zeigen zudem, dass der designierte Kanzler auf eine Mischung aus erfahrenen Politikern und externen Fachleuten setzt.

Die kommenden Wochen werden zeigen, wie Merz die restlichen Kabinettsposten besetzt und welche inhaltlichen Schwerpunkte er damit setzen will. Klar ist bereits jetzt: Der Machtwechsel in Berlin nimmt konkrete Formen an – und Friedrich Merz hat seine Kommandozentrale für die Kanzlerschaft sorgfältig vorbereitet.

Quellen: Bild.de

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