Deluxe & Destinations 17-Jähriger aus Tansania entwickelt nachhaltige Damenbinde

17-Jähriger aus Tansania entwickelt nachhaltige Damenbinde

In Zeiten, in denen Greta Thunberg als 16-Jährige gegen den Klimawandel kämpft, scheint es, als ob es die Jugendlichen sind, die zu Vorbildern im Kampf für eine bessere Welt werden. Ziyaan Virji war gerade mal 15, als er wegen einer Schulaufgabe auf die Idee einer neuartigen Damenbinde kam, wie er den Kollegen von ze:tt erzählt. Er sollte ein persönliches Projekt vorstellen, stieß bei der Ideensuche im Facebook-Feed auf eine Doku über indische Frauen, die sich keine Menstruationsprodukte leisten können und googelte schließlich nach „wiederverwendbaren Pads“.

Virji nähte dann aus Flanell und Watte 22 Pads, die er an Mitschülerinnen seines Heimatortes Dar es Salaam in Tansania verteilte. Zwei Jahre später leitet er die Initiative Affordable and Accessible Sanitation for Woman. 17 Teams veranstalten in Kenia, Tansania, Indien, den Vereinigten Emiraten, Pakistan und Nigeria Workshops, um Schüler*innen aufzuklären und ihnen zu zeigen, wie sie selbst wiederverwendbare Binden herstellen können.

Wie funktioniert die Binde?

Zusammen mit ein paar Schulfreunden und einer Gruppe kenianischer Frauen mit Behinderungen entwickelte Virji eine Art Menstruationsslip. Die Innenseite besteht aus dem nylonartigen Stoff, den man von Regenschirmen kennt. In zwei Einschübe wird ein rotes Stofftuch gesteckt, das aus Baumwolle und Kitenge besteht. Ähnlich einem Handtuch kann es leicht mit antiseptischer Seife gewaschen und bis zu drei Jahren wiederverwendet werden. Der Handtuch-Look ist dabei kein Zufall, so Virji: „Das haben wir bewusst so gemacht, falls die Frauen und Mädchen unterwegs sind und ihre Binde waschen müssen. Vielen wäre es zu unangenehm, etwas zu waschen, das nach Menstruationsprodukten aussieht.“

https://youtu.be/XO0JqO1Vnwo

Im August gewann Virji den Diana Award für sein Bemühen, Perioden-Armut und die Stigmatisierung von Regelblutungen zu bekämpfen. Damit trägt er – ähnlich wie die deutschen Startups einhorn.period, ooshi und Female Company – dazu bei, das Thema Periode aus der Nische zu holen.