Deluxe & Destinations Direkter Draht zur Insel: Deutsche Bahn plant Zugrevolution nach London

Direkter Draht zur Insel: Deutsche Bahn plant Zugrevolution nach London

Die Reise nach London könnte bald ohne lästiges Umsteigen möglich sein. Deutsche Bahn und Eurostar planen eine direkte Zugverbindung zwischen Frankfurt und der britischen Hauptstadt – mit revolutionären fünf Stunden Fahrzeit.

Der Traum vom nahtlosen Bahnerlebnis zwischen Kontinentaleuropa und der britischen Insel rückt in greifbare Nähe. Was bisher nur mit umständlichem Umsteigen möglich war, könnte Anfang der 2030er-Jahre Realität werden: eine direkte Zugverbindung zwischen Deutschland und Großbritannien. Die Weichen für dieses ambitionierte Vorhaben sind bereits gestellt.

Revolution auf Schienen

Die Bahngesellschaft Eurostar, Tochterunternehmen des französischen Konzerns SNCF, hat eine signifikante Erweiterung ihres Streckennetzes angekündigt. Neben den etablierten Verbindungen zwischen London, Brüssel, Amsterdam und Paris soll künftig auch Frankfurt direkt an die britische Metropole angebunden werden. Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte entsprechende Pläne: „Wir sind vom großen Potenzial einer Direktverbindung überzeugt.“

Fünf Stunden von Bankfurt nach London

Die Zahlen klingen vielversprechend: Vier tägliche Direktverbindungen zwischen Frankfurt und London sind geplant – mit einer bemerkenswert kurzen Reisezeit von nur fünf Stunden. Damit würde die Bahn zu einer echten Alternative zum Flugzeug, besonders für umweltbewusste Reisende und Geschäftsleute. Eurostar plant, bis zu 50 neue Züge anzuschaffen und die jährliche Passagierzahl auf 30 Millionen zu steigern.

Millionenpotenzial für neue Verbindung

Der Betreiber des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal hat seine Machbarkeitsstudien bereits 2023 abgeschlossen. Das Ergebnis: Ein Potenzial von zwei Millionen Reisenden jährlich zwischen London und deutschen Bahnhöfen. Die Deutsche Bahn möchte ihre bestehende Vertriebskooperation mit Eurostar ausbauen und begrüßt die Beschaffung neuer Zuggarnituren.

Infrastrukturelle Herausforderungen

Trotz des großen Potenzials stehen komplexe Herausforderungen bevor. Neue internationale Bahnverbindungen erfordern spezielle Infrastruktur für Grenzkontrollen an den betroffenen Bahnhöfen. Dies erklärt, warum solche Erweiterungen selten sind – die letzte Streckenerweiterung war 2020 die Verlängerung der Verbindung London-Brüssel nach Amsterdam.

Die geplante Direktverbindung zwischen Frankfurt und London markiert einen Meilenstein in der europäischen Bahninfrastruktur. Sie könnte den Beginn einer neuen Ära im kontinentalen Bahnverkehr einläuten, in der Ländergrenzen und sogar Meerengen keine Hindernisse mehr darstellen. Für Reisende bedeutet dies nicht nur mehr Komfort, sondern auch eine klimafreundlichere Alternative zum Flugzeug. Die Verbindung könnte zudem als Blaupause für weitere direkte Verbindungen zwischen europäischen Metropolen dienen und den Bahnverkehr als zentrale Säule einer nachhaltigen Mobilitätsstrategie stärken. Die 2030er-Jahre könnten so zum Jahrzehnt der Renaissance des europäischen Schienenverkehrs werden.

Quellen: Deutsche Bahn, Bild