Finance & Freedom Frührente-Boom: DARUM gehen immer mehr Deutsche vorzeitig in Rente – und was das kostet

Frührente-Boom: DARUM gehen immer mehr Deutsche vorzeitig in Rente – und was das kostet

Die Abschaffung der Hinzuverdienstgrenze für Frührentner durch die Ampel-Koalition zeigt unerwartete Folgen: Immer mehr Menschen gehen vorzeitig in Rente und belasten damit die Rentenkasse. Droht bald die Rente mit 70?

Die Rechnung der Ampel-Regierung geht nicht auf. Mit der Abschaffung der Hinzuverdienstgrenze für Frührentner wollte sie eigentlich den Fachkräftemangel bekämpfen. Stattdessen nutzen immer mehr Deutsche die Möglichkeit, früher in Rente zu gehen und nebenbei zu arbeiten – ohne dabei weiter in die Rentenkasse einzuzahlen. Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln zeigt: Der Anteil der Frührentner steigt, während die Zahl derer sinkt, die bis zur Regelaltersgrenze durcharbeiten.

Der Frührenten-Boom in Zahlen

Die Daten sprechen eine klare Sprache: 2023 entschieden sich bereits 55,3 Prozent aller Neurentner für einen vorzeitigen Ruhestand – ein deutlicher Anstieg gegenüber 53,4 Prozent im Jahr 2018. Besonders auffällig: Fast ein Viertel (24 Prozent) der Neurentner nahm 2023 Abschläge in Kauf, um früher aus dem Berufsleben auszusteigen.

Gleichzeitig hat sich der Anteil der Frührentner, die nach Renteneintritt weiterarbeiten, mehr als verdoppelt. Bei Männern stieg er von 9,27 Prozent (2018) auf 23 Prozent (2023), bei Frauen von 11 auf 25 Prozent. Der Zusammenhang mit der Anfang 2023 abgeschafften Hinzuverdienstgrenze liegt auf der Hand.

Doppelte Belastung für die Rentenkasse

Das IW Köln kritisiert, dass die Reform ihr eigentliches Ziel verfehlt hat. Statt den Fachkräftemangel zu bekämpfen, führt sie zu einer doppelten Belastung der Rentenkasse: Einerseits fehlen Beitragszahlungen von Menschen, die ohne die Reform länger regulär gearbeitet hätten. Andererseits müssen mehr vorzeitige Renten ausgezahlt werden.

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