Finance & Freedom Renten-Boost ab Juli: So viel mehr Geld landet wirklich auf dem Konto

Renten-Boost ab Juli: So viel mehr Geld landet wirklich auf dem Konto

Die Ampel-Regierung hat kurz vor ihrem Aus noch die Rentenerhöhung von 3,74 Prozent beschlossen. Was das konkret für die 21 Millionen Rentner bedeutet und warum die erste Zahlung kleiner ausfällt als erwartet.

Die letzten Amtshandlungen scheidender Regierungen fallen selten spektakulär aus. Doch für 21 Millionen Menschen in Deutschland hat der finale Kabinettsbeschluss der Ampel-Koalition handfeste finanzielle Auswirkungen: Ab Juli 2025 steigen die Renten um 3,74 Prozent. Eine Erhöhung, die deutlich über der erwarteten Inflationsrate von etwa zwei Prozent liegt und damit die Kaufkraft der Ruheständler spürbar stärkt.

Mehr Geld im Portemonnaie – die konkreten Zahlen

Die Rentenerhöhung schlägt sich direkt in Euro und Cent nieder. Bei einer monatlichen Rente von 1000 Euro bedeutet dies ein Plus von 37,40 Euro, bei einer von 1500 sogar 56,10 Euro. Wer bisher 2000 Euro erhält, kann sich auf 74,80 Euro mehr freuen. Bei 3000 Euro Rente wandern künftig sogar 112,20 Euro zusätzlich aufs Konto.

Diese Anpassung hat auch für die Rentenkasse massive Auswirkungen: Allein in der zweiten Jahreshälfte 2025 entstehen Mehrausgaben von 7,5 Milliarden Euro. Ab 2026 summieren sich die zusätzlichen Aufwendungen auf jährlich über 15 Milliarden Euro – Zahlen, die die Herausforderungen für die langfristige Finanzierung des Rentensystems verdeutlichen.

Der Pflegebeitrag als Bremse – warum die Juli-Zahlung geringer ausfällt

Doch wer im Juli gespannt auf seinen Kontoauszug blickt, könnte zunächst enttäuscht sein. Statt der vollen 3,74 Prozent werden im ersten Monat effektiv nur 2,34 Prozent mehr ausgezahlt. Der Grund: Gleichzeitig mit der Rentenerhöhung erfolgt die rückwirkende Anpassung des Pflegebeitrags, der seit Januar 2025 um 0,2 Prozentpunkte gestiegen ist.

Die Deutsche Rentenversicherung behält diesen Betrag automatisch ein und führt ihn an die Pflegekassen ab. Konkret bedeutet dies: Im Juli werden die rückwirkenden Pflegebeiträge für die ersten sechs Monate des Jahres in Höhe von insgesamt 1,4 Prozent (7 × 0,2 Prozent) einbehalten. Erst ab August können Rentnerinnen und Rentner dann die volle Erhöhung genießen.

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