Finance & Freedom Renten-Enttäuschung: Versicherungen fressen Einzahlungen auf – nur drei Anbieter überzeugen

Renten-Enttäuschung: Versicherungen fressen Einzahlungen auf – nur drei Anbieter überzeugen

Die Stiftung Warentest hat 14 klassische Rentenversicherungen unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Fazit: Bei fünf Anbietern erhalten Sparer weniger zurück als eingezahlt – und selbst die besten Tarife glänzen nur mit mittelmäßiger Performance.

Die private Altersvorsorge entpuppt sich für viele als Enttäuschung. Wer auf klassische Rentenversicherungen setzt, um seinen Lebensstandard im Alter zu sichern, muss mit mageren Erträgen rechnen. Die aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest offenbart ein ernüchterndes Bild: Von 14 geprüften Tarifen schaffte es kein einziger in die Spitzenkategorie „sehr gut“. Lediglich drei Anbieter konnten mit „gut“ überzeugen.

Garantierte Renten oft unter Einzahlungssumme

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Modellfall zahlte eine Versicherte über drei Jahrzehnte monatlich 200 Euro ein – insgesamt 72.000 Euro. Fünf der getesteten Versicherer garantieren am Ende weniger als diese Einzahlungssumme. Das bedeutet im Klartext: Wer heute einzahlt, erhält später weniger zurück als eingezahlt – ein Minusgeschäft trotz jahrzehntelanger Sparbemühungen.

„Die garantierten Renten sind insgesamt eher niedrig. Es gibt keine sehr guten Tarife, sondern nur drei gute“, erklärten die Warentester am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Besonders bitter: Bei einigen Anbietern müssten Versicherte ein biblisches Alter erreichen, um überhaupt ihre Einzahlungen zurückzubekommen. Im Testfall wären das bei der Hannoverschen stolze 92 Lebensjahre.

Testsieger mit niedrigen Kosten

Als Testsieger ging die Europa-Versicherung hervor. Der Anbieter punktete vor allem durch seine schlanke Kostenstruktur. „Das wirkt sich positiv auf die Rendite aus“, betonen die Tester. Die Hannoversche landete trotz des höchsten Garantiewerts von 111 Prozent der Einzahlungssumme (79.966 Euro) nur auf dem zweiten Platz. Grund dafür seien Defizite bei Flexibilität und Transparenz.

Die Ergebnisse werfen grundsätzliche Fragen zur Eignung klassischer Rentenversicherungen als Altersvorsorge auf. Viele Versicherte entscheiden sich angesichts der mageren monatlichen Renten letztlich für die einmalige Kapitalauszahlung – was die langfristige Absicherungsidee ad absurdum führt.

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