Finance & Freedom Rentenärger: Fast jeder zweite Bescheid falsch – was jetzt zu tun ist

Rentenärger: Fast jeder zweite Bescheid falsch – was jetzt zu tun ist

Alarmierende Zahlen: Bis zu 50 Prozent aller Rentenbescheide in Deutschland enthalten Fehler. Experten warnen vor finanziellen Einbußen und empfehlen dringend eine gründliche Prüfung. Die wichtigsten Fehlerquellen und Handlungsoptionen.

Die Rente sollte der verdiente Lohn für ein Arbeitsleben sein. Doch für Millionen Deutsche wird sie zum Ärgernis – nicht wegen der viel diskutierten Rentenhöhe, sondern wegen fehlerhafter Berechnungen. Aktuelle Stichproben des Bundesversicherungsamtes zeigen: Zwischen 30 und 50 Prozent aller Rentenbescheide enthalten Fehler, wie „Merkur“ berichtet. Eine erschreckende Quote, die fast immer zulasten der Ruheständler geht.

Millionenfache Fehlberechnungen mit gravierenden Folgen

Die Zahlen sind alarmierend. „Von den Bescheiden, die wir kontrollieren, sind rund 40 Prozent falsch“, bestätigt der Dresdener Rentenberater Christian Lindner gegenüber „Tagesspiegel“. Was zunächst nach Einzelfällen klingt, entpuppt sich als Massenphänomen. Bei knapp acht Millionen Menschen, die Ende 2023 eine Rente unter der Grundsicherungsgrenze von 950 Euro erhielten, können selbst kleine Berechnungsfehler existenzbedrohend wirken.

Die häufigsten Fehlerquellen im Check

Die Ursachen für falsche Rentenbescheide sind vielfältig. Neben menschlichen Fehlern spielen auch technische Probleme eine Rolle. Softwarefehler führen dazu, dass einige Meldungen bei der Rentenversicherung nicht ankommen. „Plötzlich fehlt ein Jahr im Versicherungsverlauf“, erklärt Lindner.

Besonders häufig treten Fehler bei der Anrechnung von Ausbildungszeiten, Auslandsaufenthalten und Pflegezeiten auf. Auch bei Witwen- und Witwerrenten, Frührenten und nach Scheidungen kommt es regelmäßig zu Fehlkalkulationen. Selbst DDR-Renten und freiwillige Beitragszahlungen werden nicht immer korrekt berücksichtigt.

Profi-Prüfung oder Eigenrecherche?

Einige Fehler lassen sich selbst entdecken. „Man kann vergleichen, ob die Meldungen der Arbeitgeber und der Versicherungsverlauf übereinstimmen“, rät Lindner. Doch komplexere Probleme wie fehlerhafte Rechtsanwendungen bleiben für Laien meist unsichtbar. Hier empfiehlt sich professionelle Hilfe.

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